Rhein-Neckar Löwen

Andy Schmid sagt im letzten Heimspiel Adieu

Im letzten Heimspiel der Saison empfangen die Löwen den THW Kiel.

07.06.2022 UPDATE: 08.06.2022 06:00 Uhr 1 Minute, 41 Sekunden
Ein letztes Mal vor den Löwen-Fans sind Coach Ljubomir Vranjes und Andy Schmid gegen Kiel gefordert. Foto: vaf

Von Jochen Willner

Mannheim. Es wird wohl einer der emotionalsten Momente seines Lebens: Wenn an diesem Mittwochabend die Rhein-Neckar Löwen im letzten Heimspiel der Saison auf den möglichen "Vize"-Meister THW Kiel (19.05 Uhr/Sky und MagentaSport) treffen, dann dürften alle Blicke auf einen gerichtet sein, der als Legende den Verein "schweren Herzens" verlassen wird. Nach zwölf Jahren, 598 Spielen, 2483 Toren und sieben Titeln sagt Andy Schmid Adieu. Er wird zum vorletzten Mal das Löwen-Trikot tragen und bei der Abschiedszeremonie in der SAP Arena auch so manche Träne fließen lassen. Der 38-Jährige, der 2010 aus Dänemark nach Mannheim kam, hat sich in Nordbaden wohlgefühlt. So sehr, dass selbst ein Angebot, ins Ausland wechseln zu dürfen, für ihn nicht infrage kam. Er liebte und prägte die "stärkste Liga der Welt", in der er auch fünfmal zum Handballer des Jahres gewählt wurde.

Der Eidgenosse, den es für die nächsten zwei Jahre zum HC Luzern zieht, ehe er ins Trainergeschäft einsteigen will, war der Erfolgsschmied der Rhein-Neckar Löwen. Eben der Denker, Lenker, Stratege. Trainer Ljubomir Vranjes sieht seinen Spielmacher seit zwei Wochen "in einer Blase": "Es war sicherlich nicht einfach, ins Training zu kommen und 100 Prozent fokussiert zu sein", sagte Vranjes.

Ein Sieg gegen den THW Kiel wäre der krönende Abschluss für die Mannschaft und diejenigen – Mait Patrail, Ilja Abutovic, Nicolas Katsigiannis und eben Schmid sowie Trainer Vranjes – die den Verein verlassen werden. Bereits im Hinspiel in Kiel wurde Schmid überraschend von den Zebras verabschiedet. Eine Geste, die nicht alltäglich war.

"Das war einer der beeindruckenden Momente in dieser Saison. Dass der größte Konkurrent der letzten Jahre, wahrscheinlich der größte Verein weltweit, mir so eine Wertschätzung in Form dieser Geste entgegenbringt, war unfassbar", sagte Schmid. "Andy hat die Löwen geprägt. Mit seiner Erfahrung, mit seiner individuellen Qualität, war er etwas ganz Besonderes", sagte Vrajnes.

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Für den "Nothelfer" schließt sich heute fast auch ein Kreis, stünde nicht noch das Auswärtsspiel beim Meister SC Magdeburg bevor. Mit der Partie im DHB-Pokal gegen die Zebras feierte Vranjes schließlich seinen Einstand und nun also, zumindest vor eigenem Publikum, seinen Ausstand.

Knapp sechs Monate weilte der Schwede in der Region und stellt für sich selbst ein gutes Zeugnis aus. "Als ich hierherkam, waren die Jungs sehr verunsichert, es war wenig Selbstvertrauen vorhanden", sagte Vranjes. Das hat sich geändert. "Wir haben dann gut gespielt, aber leider immer wieder Verletzte gehabt", so der Schwede. Trotzdem glaubt er, dass seine Mannschaft den THW ärgern kann. Mit deren Ausfällen, etwa Sander Sagosen oder Hendrik Pekeler, will sich Vranjes nicht zu sehr beschäftigen: "Wir wollen gewinnen, deshalb müssen wir 60 Minuten konsequent dagegenhalten."

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