Academics scheitern knapp im BBL-Pokal-Viertelfinale
Die Heidelberger verlieren gegen die Bamberger Baskets mit 66:72. In einer spannenden Schlussphase fehlte den Academics das nötige Quäntchen Glück.

Von Jürgen Berger
Bamberg/Heidelberg. Die MLP Academics haben den Einzug ins Top Four im BBL-Pokal verpasst. Die Heidelberger Bundesliga-Basketballer verloren am Donnerstagabend bei den Bamberg Baskets mit 66:72 (27:34) – und mussten sich knapp geschlagen geben.
In der Crunchtime hatten die Franken die besseren Nerven. Ibi Watson entschied die Partie 29 Sekunden vor Schluss mit einem Dreier. Zuvor hatte Heidelbergs Topscorer Michael Weathers (20 Punkte) aus der Distanz vergeben.
Die Heidelberger erwischten den besseren Start, spielten schnell. Nach zwei Minuten führten sie mit 8:0. Nach fünf Minuten durch einen Dreier von Erol Ersek mit 15:10.
Doch dann kam ein Bruch ins Spiel. Bamberg verteidigte intensiver, verschleppte das Tempo. Und die Academics bekamen Probleme in der Offensive. Es lief nicht mehr rund, die Wurfauswahl wurde zum Problem. Die Folge: Die Jungs vom Neckar blieben fünf Minuten ohne Korb, wodurch die Baskets mit einer 18:15-Führung in die erste Viertelpause gingen.
Marcus Weathers beendete danach schnell die Heidelberger Durststrecke. Und tatsächlich kamen die Gäste in der intensiven und hektischen Partie mit vielen Ballverlusten auf beiden Seiten wieder besser in Schwung.
Nach 13 Minuten lagen sie mit 21:20 in Führung. Es folgte allerdings ein Bamberger 8:0-Lauf mit zwei Dreiern von Marcus Demonia und Ibi Watson. Plötzlich setzte sich das Team von Coach Anton Gavel ab. Über 28:21 (15.), und 33:25 (17.) ging es mit 34:27 in die Halbzeit.
Eine große Heidelberger Schwäche bis dahin war die schwache Dreierquote von 14,3 Prozent (2/13). Zudem kam Topscorer Michael Weathers nicht wie gewohnt zur Geltung. In den ersten 20 Minuten gelangen ihm lediglich zwei Zähler.
Auch im dritten Viertel war es kein Fest für Basketball-Liebhaber, wobei die Jungs vom Neckar Bambergs Demonia nicht unter Kontrolle bekamen. Die Academics kämpften, doch fehlten weiter die Lösungen im Angriff. Beim Stand von 30:39 nahm Heidelbergs Trainer Danny Jansson ein Auszeit – und brachte seine Unzufriedenheit verbal zum Ausdruck.
Auch danach fehlten seinem Team weiter der Rhythmus und das Tempo, um Bamberg in der Defensive in Schwierigkeiten zu bringen. Der Funken sprang einfach nicht über, während die Franken solider agierten. Mehr aber auch nicht, so dass die Academics trotz ihrer Probleme in Schlagdistanz blieben.
Nach 28 Minuten hieß es 47:36. Das war die höchste Bamberger Führung. Der Hoffnungsschimmer für die Jansson-Schützlinge zu diesem Zeitpunkt: Trotz ihrer schwachen Offensive waren sie noch im Rennen. Mit acht Punkten Rückstand (42:50) ging es in die letzten zehn Minuten. Dabei halfen zwei Dreier von Ersek und Michael Weathers.
Würde jetzt eine Leistungsexplosion folgen? Zunächst nicht. Dafür setzte EJ Onu mit einem Block gegen Eric Reed für ein Bamberger Ausrufezeichen. Doch dann waren die Heidelberger plötzlich auf 50:54 dran (33.).
Es blieb eng. 1:20 Minuten vor der Schlusssirene lagen die Academics mit 64:67 zurück und hatten die Chance zum Ausgleich. Michael Weathers verfehlte jedoch seinen Dreier und im Gegenzug traf Baskets-Ass Watson eiskalt aus der Distanz. Kurz darauf begann in "Freak City" die Top-Four-Party.
Bamberg: Demonia 21 (4), Williams 13 (2), Watson 11 (3), Crowley 9, Heckmann 5, Petkovic 5, Onu 4, Keppeler 1, Ensminger 1
Heidelberg: Michael Weathers 20 (3), Williamson 17 (1), Marcus Weathers 11, McClain 6, Ersek 5 (1), Osunniyi 4, Seric 3, Reed, Keßen, Neskovic, Würzner
Stenogramm: 0:8 (2.), 6:12 (4.), 15:17 (8.), 18:15 (1. Viertel), 20:21 (13.), 28:21 (15.), 34:25 (18.), 34:27 (Halbzeit), 36:30 (23.), 47:36 (28.), 50:42 (3. Viertel), 54:50 (33.), 61:53 (36.), 72:66 (Endstand)
Zuschauer: 3720




