Adler Mannheim gegen EHC Red Bull München

Die Adler sind die Tabellenführung los

Beim 0:4 in München werden Schwächen offen gelegt. Am Sonntag kommen die Nürnberg Ice Tigers.

01.11.2025 UPDATE: 01.11.2025 10:42 Uhr 2 Minuten
Veit Oswald (27) der EHC Red Bull München im Zweikampf mit Lukas Kaelble (49) der Adler Mannheim. Foto: PIX

Von Rainer Kundel

München. Die erste englische Woche in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) hat gezeigt, was den Adler Mannheim zu einer Spitzenmannschaft fehlt. Nach einem Punkt aus den Spielen in Ingolstadt und Berlin zeigte die Mannschaft von Dallas Eakins beim gebeutelten Tabellenzehnten EHC Red Bull München ihre schwächste Saisonleistung und unterlag in einer Partie auf überschaubarem Niveau mit 0:4 (0:0, 0:0, 0:4).

Nachdem das Duell auf überschaubarem Niveau bis zur 50. Minute nach einem Schuss von Marc Michaelis ans Torgestänge (6. Minute) mit einem leichten Chancenplus der "Roten Bullen" torlos blieb, leitete Michaelis mit einer unmotivierten Regelwidrigkeit (Beinstellen hinterm gegnerischen Tor) die Niederlage seiner Mannschaft ein. Während der Strafe gegen den Kapitän stocherte Hager für die Oberbayern zur Führung nach. Die weiteren Treffer basierten auf zwei haarsträubenden Fehlpässen im gegnerischen Drittel und einem Empty-Net-Treffer zwischen der 52. Und 58.Minute. Was die Mannheimer Trainerbank geritten hat, bei einem drei-Tore-Rückstand Torhüter Franzreb für einen sechsten Feldspieler zu opfern? Der Glaube an eine späte Wende sicher nicht, eher eine Maßnahme zu Trainingszwecken, was das Resultat in eine dem Spielverlauf nach ungesunde Höhe trieb. "Eine unnötige Strafe hat uns auf die Verliererstraße gebracht", ärgerte sich Lukas Kälble im Interview mit MagentaSport.

Am Ende stand zum zweiten Mal in dieser Saison ein Spiel ohne eigenes Tor. Aber auch die wochenlang viel gepriesene Defensive offenbarte Mängel, die Passungenauigkeit (Gawanke, Plachta) im Aufbau tat ihr übriges und wies Symptome einer mentalen Müdigkeit auf. Die effektive Chancenverwertung des ersten Saisonviertels hat den Ruf nach einem sicheren Torschützen etwas in den Hintergrund gedrängt. Inzwischen zeigen Ingolstadts Ryan Barber (14 Treffer) und der erst vor zwei Wochen von Schwenningen verpflichtete Tim O`Regan (fünf Tore in acht Spielen), dass solche Spieler auf dem Markt waren, denen sich Dallas Eakins als Trainer und Manager in Personalunion verweigerte.

Dabei ist der Kader seit den Verletzungen von Tom Kühnhackl und Alexander Ehl - beide sollen Mitte November zurückkehren - in der Offensive auf Kante genäht. Eric Uba ist nach einem verloren Jahr überfordert, für den 16-jährigen Max Penkin kommt die DEL trotz erkennbar großem Talent zu früh.

Fünf Niederlagen aus 16 Spielen, auch der Verlust der Tabellenführung, das klingt in der frühen Saisonphase auf den ersten Blick nicht dramatisch. Die Tendenz dieser Woche mit drei Auswärts-Pleiten zeigt allerdings nicht zum ersten Mal im chronisch schwachen Adler-Herbst deutlich nach unten. Zeigten die Blau-Weiß-Roten bei den Niederlagen in Ingolstadt (2:5 nach 2:0-Führung) und Berlin (3:4 n.V. nach 3:1-Führung) in Abschnitten noch ihr Potential, so dass man von einer Ergebniskrise sprechen konnte – in München war es dagegen eine deutlich Leistungsdelle.

So gesehen kommt die Länderspielpause nach dem Sonntag-Spiel gegen die Nürnberg Ice Tigers (14 Uhr /SAP Arena) zur richtigen Zeit. Vorausgesetzt, die Serie gegen die Franken hält an. Der aktuelle Tabellenelfte hat seit neun Jahren kein Spiel mehr in Mannheim gewonnen, seit November 2016 stehen 21 Niederlagen in Folge zu Buche.

Adler: Franzreb; Mattinen, Renouf, Gawanke, Kälble, Shaw, Gilmour, Fohrler; Greco, Solow, Bennett; Proske, Michaelis, Schütz; Uba, Reichel, Penkin; Plachta, Esposito, Heim;

Tore: 1:0 Hager (50.), 2:0 Hirose (52.), 3:0 Oswald (57.), 4:0 Rieder (58.);

Schiedsrichter: MacFarlane (USA), Hunnuis (Berlin);

Strafminuten: 4/8;

Zuschauer: 10 796 (ausverkauft).

Nächstes Spiel: Sonntag, 14 Uhr: gegen Nürnberg Ice Tigers.

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