Spanisch wird zur ersten Fremdsprache

Von Roland Karle

Obrigheim. Spanisch wird zur ersten Fremdsprache bei den Obrigheimer Gewichthebern. Kurz vor Weihnachten hatte WM-Teilnehmer Alejandro Gonzalez gegen den AV Speyer sein Debüt im Germania-Dress gegeben, nun gehört auch sein Landsmann Acoran Juan Hernandez Mendoza dem Bundesliga-Kader des dreimaligen deutschen Meisters an. "Wir wollen wettbewerbsfähig bleiben und weiterhin ganz vorne mitmischen", begründet Teamchef Manuel Noe die jüngste Verpflichtung.

Hernandez stemmt derzeit in der Gewichtsklasse bis 69 Kilo und bringt somit etwas weniger auf die Waage als Gonzalez, der ebenso in der 77-Kilo-Kategorie antritt wie seine Obrigheimer Mannschaftskameraden Nico Müller, Jakob Neufeld, Alexander Oberkirsch und Marius Oechsle. Der Neuzugang ist Mitglied des spanischen Nationalkaders und hält in der Klasse bis 62 Kilo die spanischen Rekorde. Nach einer längeren Verletzungspause kann Hernandez nun wieder eingreifen. In guter Verfassung sind ihm zwischen 160 und 170 Punkten zuzutrauen. Damit wäre er eine spürbare Verstärkung für den SV Obrigheim. Schon im kommenden Heimkampf gegen den TSV Heinsheim am Samstag, 20. Januar, wird der 27-Jährige seinen Einstand geben.

Für den SV Obrigheim geht er dann zwar zum ersten Mal auf die Bühne, die Neckarhalle ist ihm aber bereits vertraut. Bei der Begegnung mit dem AV Speyer am 16. Dezember war Hernandez als Betreuer von Alejandro Gonzalez dabei. Auf der Party nach dem Wettkampf zeigten sich die beiden Spanier aufgeschlossen, freundlich und feierfest. "Sie haben sich gleich wie zu Hause gefühlt", berichtet Manuel Noe.

Gerade auf den Ausländerpositionen, so der Sportliche Leiter, "waren wir zuletzt nicht optimal besetzt". Bekanntlich steht Ion Jubirca seit fast einem Jahr nicht mehr zur Verfügung; er ist wegen Dopingverdachts suspendiert. Ein Urteil des Rechtsausschusses des Bundesverbandes Deutscher Gewichtheber (BVDG) wird in Kürze erwartet.

Der zweite Ausländer im Team hielt bislang nicht, was er versprochen hatte: Mit 133,6 und 140,6 Punkten in den beiden ersten Wettkämpfen dieser Runde verfehlte Gheorghii Cernei die gesteckten Ziele und war von seinem Leistungsniveau aus dem Vorjahr deutlich entfernt. Besonders bedauerlich: Kurz vor dem Duell gegen Speyer meldete er sich verletzt ab - mit einem gesunden und fitten Cernei wäre ein Sieg gegen den deutschen Meister durchaus drin gewesen. Nachdem Cernei längere Zeit in Deutschland gewohnt und trainiert hat, ist der Rumäne inzwischen in seine Heimat zurückgekehrt und will wohl für sein Land bei der Ende März in Albanien stattfindenden Europameisterschaft starten.

Nach dem Aufeinandertreffen mit Heinsheim folgen für den SV Obrigheim drei Auswärtskämpfe in Pforzheim, Schifferstadt und Roding, ehe für den 7. April der letzte Heimkampf der Saison 2017/18 gegen den AC St. Ilgen terminiert ist. Und drei Wochen später wollen die starken Jungs aus dem Neckartal dann nochmal kräftig zupacken - im Endkampf um die deutsche Mannschaftsmeisterschaft.

Voraussetzung dafür: Obrigheim wird Staffelsieger oder weist als Vizemeister der Gruppe A einen besseren Relativpunkteschnitt als der Zweite in der B-Staffel auf. Noe zeigt sich optimistisch: "Wir sind in einer guten Ausgangsposition und durch unsere beiden neuen Spanier ist unser Kader breiter aufgestellt."