MLP Academics gegen Ludwigsburg

Ungeahnte Euphorie entfacht – Academics begeistern beim Heimauftakt

Die MLP Academics Heidelberg feiern mit dem 73:67 über den großen Favoriten Ludwigsburg eine sensationelle Heimpremiere.

29.09.2021 UPDATE: 29.09.2021 22:39 Uhr 2 Minuten, 27 Sekunden
Tip Off zu einer neuen Zeitrechnung: Das erste Bundesliga-Heimspiel der MLP Academics lockte 1849 Zuschauer in den neuen SNP Dome. Foto: Pix

Von Michael Wilkening

Heidelberg. Die MLP Academics Heidelberg haben am Mittwochabend etwas geschafft, was es seit mehr als 36 Jahren in der Stadt am Neckar nicht mehr gegeben hatte: Um 22.25 Uhr waren die Menschen im SNP Dome in Heidelberg in eine Basketball-Euphorie verfallen. Der Bundesliga-Aufsteiger hatte sein erstes Heimspiel gegen die Riesen Ludwigsburg 73:67 (39:33) gewonnen und damit für eine mittlere Sensation gesorgt. Mit zwei Erfolgen in den ersten beiden Partien haben die Heidelberger einen perfekten Einstand in die Saison hingelegt.

"Das ist verrückt", sagte Shyron Ely und schüttelte ungläubig den Kopf. Der Flügelspieler der Heidelberger nahm den Kopf hoch und seine Augen verrieten, wie sehr er diesen Moment genoss. "In ein paar Jahren werden wir alle an diesen Tag zurückdenken. Wir haben hier in dieser Halle gegen Ludwigsburg gewonnen, vor so vielen Fans", sagte der US-Amerikaner.

Trainer Branislav Ignjatovic schaute lange skeptisch auf die Anzeigetafel. Foto: Pix

Ely war wie einige seiner Teamkameraden dabei, als die Academics vor etwa einem Jahr in die Zweitliga-Saison gestartet waren – zu diesem Zeitpunkt war nicht im Ansatz abzusehen, was sich Mittwochabend ereignete.

30 Sekunden vor dem Ende der ersten Halbzeit waren die Zuschauer endgültig begeistert und es wirkte so, als sei der Standort Heidelberg in der Bundesliga angekommen.

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Nach einem Ballgewinn der Academics setzte Jordan Geist seinen Kollegen Niklas Würzner mit einem hinter dem Rücken gespielten Pass stilvoll in Szene, und Würzner veredelte den Gegenstoß mit einem eleganten Korbleger zum 39:31.

Doch Jordan Geist und seine Kollegen sorgten gegen Ludwigsburg für eine sensationelle Heimpremiere. Foto: Pix

Die Fans im SNP Dome erhoben sich von ihren Sitzen und feierten den Spielzug, die Leistung der Heidelberger Mannschaft bis dahin – und ein kleines bisschen feierten sie auch sich selbst.

Die schmucke Arena an der Speyerer Straße war nicht ausverkauft, aber mit 1849 Besuchern doch deutlich voller als es einige Pessimisten vor Wochen noch geunkt hatten. Die Menschen in der Region sind offensichtlich neugierig auf ein Team, das in den ersten beiden Partien der jungen Saison nachgewiesen hat, dass es in der Bundesliga wettbewerbsfähig ist. "Wir haben diesen Teamgeist, diesen Zusammenhalt und pushen uns gegenseitig", schwärmte Ely.

Erstaunlich ist die Leistung der Academics, weil dem Team von Branislav Ignjatovic mit den verletzten Kelvin Martin, Osasu Osaghae und Rob Lowery drei wichtige Kräfte fehlten. Hinzu kommt Courtney Stockard, der wegen eines Herzfehlers langfristig nicht zur Verfügung steht. Die Heidelberger hatten gegen das Spitzenteam aus Ludwigsburg auf dem Papier keine Chance – und schwangen sich dennoch zu einer beeindruckenden Leistung auf.

Von Beginn an lagen die Gastgeber gegen den Favoriten in Führung, was zunächst nicht überraschte. Unerwartet war hingegen, dass die Academics den Vorsprung hielten, obwohl die Ludwigsburger eifrig wechselten, während Trainer Branislav Ignjatovic seinen besten Spielern kaum Verschnaufpausen gönnen konnte.

Mit Mentalität und Kampfgeist wehrten sich Ely und seine Kollegen gegen eine Wende in der Partie. In der Offensive wurden die Academics von Jordan Geist getragen, der mit 23 Punkten zum besten Punktesammler avancierte und die Fans mit seinem spektakulären Spiel mitriss.

MLP Academics Heidelberg: Geist 23 Punkte/3 Dreier, Ely 17/2, Ugrai 11/1, Würzner 9/1, Champman 8, Heyden 3, Kuppe 2.

Riesen Ludwigsburg: Hulls 17/3, Childs 13, Walker 12/4, Darden 8/2, Wohlfarth-Bottermann 8, Polas 3/1, Herzog 2, Radebaugh 2, Jacob Patrick 2, Johannes Patrick, Bähre, Hands.

Spielfilm: 16:9 (7.), 20:11 (10.), 28:23 (15.), 39:33 (Hz.), 46:42 (25.), 54:50 (30.), 67:57 (36.), 73:67 (Endstand).

Zuschauer: 1849.

Update: Mittwoch, 29. September 2021, 23 Uhr


Heidelberger setzten sich gegen Ludwigsburg durch.

Heidelberg. (dpa) Die Academics haben in der Basketball-Bundesliga für die zweite Überraschung gesorgt. Vier Tage nach dem 85:74-Auftaktsieg beim Syntainics MBC setzte sich das personell geschwächte Team von Trainer Branislav Ignjatovic am Mittwoch mit 73:67 (39:33) gegen den letztjährigen Hauptrundenmeister MHP Riesen Ludwigsburg durch. Es war das erste Bundesliga-Heimspiel nach 36 Jahren Abstinenz. "Ich bin stolz bis zum Himmel", sagte Coach Ignjatovic bei "Magenta Sport".

Neben den Heidelbergern hielten sich auch die Chemnitz Niners und die Telekom Baskets Bonn schadlos. Die Sachsen fuhren ihren zweiten Sieg bereits zuvor ein. Sie gewannen bei den Hamburg Towers mit 90:82 (38:41). Treffsicherster Werfer war Darion Atkins mit 17 Punkten. Die Gäste drehten das Spiel nach der Halbzeit dank eines 7:0-Laufs und gaben ihren Vorsprung nicht mehr aus der Hand.

Ort des Geschehens

Bonn sorgte beim 76:73 gegen ratiopharm Ulm im Schlussviertel für die Entscheidung. Zuvor hatten die Baden-Württemberger über weite Strecken in Front gelegen (51:60/30.).

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