Von Rainer Kundel
Krefeld. Mit einem Sechs-Punkte-Wochenende haben sich die Adler Mannheim zum ersten Verfolger des souveränen Tabellenführers EHC München aufgeschwungen. Gefeierter Spieler beim 4:1 (1:1, 1:0, 2:0)-Erfolg bei den Krefeld Pinguinen war Tim Stützle. Das große Talent traf zum 1:2 und erhielt eine Vorlage beim 1:3 gutgeschrieben. "Wir haben zwei gute Drittel abgeliefert und nach dem Vorsprung konsequent auf das dritte Tor gespielt", freute sich der 17-Jährige, der in seiner Heimat am Niederrhein viele Verwandte und Freunde begrüßen durfte.
Die Adler mussten in der Arena an der Westparkstraße ihre Formationen umstellen und kamen zunächst schwer in die Gänge. Für Endras und Wolf, die beim 5:2-Sieg gegen Wolfsburg am Freitag im letzten Drittel ausgeschieden waren, kamen Gustafsson im Tor und Raedeke in der dritten Sturmreihe neben Plachta und Desjardins zum Einsatz. Daneben fehlte mit dem angeschlagenen Lehtivuori nach Lampl und Larkin ein weiterer Verteidiger. Für den Finnen rückte Janik Möser in die Abwehr.
Während die Pause von Endras mit einer Vorsichtsmaßnahme (Pavel Gross: "Es ist nichts Schlimmes") begründet wurde, muss sich Wolf heute einer MRT-Untersuchung unterziehen, nachdem ihn vor zwei Tagen ein nicht geahndeter Bandencheck am Bein erwischte.
Die in grellen Pink aufgelaufenen Pinguine gaben nur 20 Minuten einen ebenbürtigen Gegner ab. Sie gingen durch ein aus der neutralen Zone gekonterten Treffer durch Besse (10. Minute) in Führung. Nach dem 1:1 kurz vor der ersten Pause, als Pätzold den Schuss von Sinan Akdag durchrutschen ließ, bot sich den gut 4000 Besuchern Einbahnstraßen-Eishockey in Richtung KEV-Tor. Nach dem von Smith mustergültig aufgelegten Führungstreffer von Stützle (25.) schien es angesichts der ausgelassenen Chancen im Powerplay von Rendulic und Smith (33/34.) lange Zeit so, als würde die Partie auf einen der von Gross so geliebten Arbeitssiege hinauslaufen.
Gegen Ende schlug sich die 40 Minuten anhaltend drückende Überlegenheit des Meisters auch auf dem Matchblatt nieder. Matthias Plachta (51./Überzahl) und Borna Rendulic (53.) aus dem Gewühl schossen zwar spät, aber überzeugend den vierten Auswärtssieg heraus. Und das an einem Ort, der für die Mannheimer bei zuvor lediglich vier Siegen aus 14 Partien ein kleiner Fluch zu liegen schien.
Krefeld Pinguine - Adler Mannheim 1:4 (1:1, 0:1, 0:2)
Tore: 1:0 Besse (10.), 1:1 Akdag (20.), 1:2 Stützle (25.), 1:3 Plachta (51.), 1:4 Rendulic (53.)
Schiedsrichter: Iwert (Harsefeld) / Reneau (USA)
Strafminuten: 6/6