Hoffenheim gegen Liverpool

Was sich Klopp und Nagelsmann nach dem Spiel zu sagen hatten

Jürgen Klopp ist in der Rhein-Neckar-Arena in verbaler Hochform, doch Julian Nagelsmann hält energisch dagegen

16.08.2017 UPDATE: 17.08.2017 06:00 Uhr 1 Minute, 24 Sekunden

Trotz Sieg vor Hoffenheim auf der Hut: Liverpools Trainer Jürgen Klopp. Foto: APF

Sinsheim. (awi) Pressekonferenzen in der Champions League sind anders als im grauen Bundesliga-Alltag. Nicht gemeinsam, sondern einzeln nacheinander geben die beiden Trainer ihre Spielanalyse ab. Gewinner Jürgen Klopp war am späten Dienstagabend selbstverständlich als Gast zuerst an der Reihe - und in Hochform. "Ich finde es erstaunlicher, dass ein 18-Jähriger die Eier hat, den Freistoß in so einer Situation rotzfrech reinzuschießen, als dass ein 18-Jähriger Schwächen in der Verteidigung hat", beantwortete er die Frage nach Torschütze Trent Alexander-Arnold, der zugleich beim Hoffenheimer Tor durch Mark Uth (87.) fehlerhaft agiert hatte.

Und wie war’s denn so in "good Old Germany", Herr Klopp? "Es gibt für einen Fußballtrainer - abgesehen vom Spiel - nahezu keine Erlebnisse. Es tut mir leid, dass es so langweilig klingt. Wir sind angekommen, haben trainiert, haben die Spielanalyse gemacht, geschlafen, wieder trainiert, Mittag gegessen, Mittagsschlaf gemacht - konnte ich zwar nicht, aber trotzdem -, gespielt, geschlafen, und dann fliegen wir nach England und bereiten uns auf das nächste Spiel vor. So ereignislos ist das Leben.", meinte der ehemalige Mainzer und Dortmunder Erfolgscoach zum tristen Arbeitsalltag.

Mitleid brauchte Liverpools Coach zum Glück nicht. Klar, Sieger sehen das zuvor Dargebotene lockerer als der Verlierer, auch wenn der Derwisch an der Seitenlinie vorm Rückspiel ausdrücklich warnte: "Jetzt ist Halbzeit, nicht mehr und nicht weniger."

Klopp ging fröhlich aus dem Presseraum raus, kurz darauf kam nicht ganz so fröhlich Julian Nagelsmann herein. Hoffenheims Jungspund in der Trainer-Gilde gab erst mal den "Kloppo". "Your questions, please", begrüßte er die zahlreich anwesenden Berichterstatter aus England lässig, um dann genauso unverkrampft wie klar seine Spielanalyse abzugeben. Zählte fünf aussichtsreiche Situationen auf, in denen seine Jungs in die Schnittstellen der Gäste-Abwehr erfolgreich vorgedrungen waren. Hatte doch Klopp frech behauptet, die Hoffenheimer würden mit viel Ballbesitz in ungefährlichem Raum agieren. Das wollte der 30-Jährige Europa-Azubi sich nicht vom 20 Jahre älteren Meistertrainer aufs Fußball-Brot schmieren lassen ...

Ab und zu kam der Dolmetscher gar nicht mehr hinterher. Nagelsmann fand’s nicht schlimm, lächelte das weg. Absolvierte einen gelungenen Auftritt auf internationaler Pressebühne. Doch Klopp weiß aus eigener Erfahrung am Allerbesten: In sportlich schwächeren Zeiten ist jeder flapsige Spruch ein gewagtes Spiel. Trotzdem: Hoffentlich bleiben Klopp und Nagelsmann sich treu.

Auch interessant
Hoffenheim und die Champions League: Das Wunder von Anfield?
1:2 gegen Liverpool: Hoffenheims erste Niederlage schmerzt (plus Fotogalerie)
(Der Kommentar wurde vom Verfasser bearbeitet.)
(zur Freigabe)
Möchten sie diesen Kommentar wirklich löschen?
Möchten Sie diesen Kommentar wirklich melden?
Sie haben diesen Kommentar bereits gemeldet. Er wird von uns geprüft und gegebenenfalls gelöscht.
Kommentare
Das Kommentarfeld darf nicht leer sein!
Beim Speichern des Kommentares ist ein Fehler aufgetreten, bitte versuchen sie es später erneut.
Beim Speichern ihres Nickname ist ein Fehler aufgetreten. Versuchen Sie bitte sich aus- und wieder einzuloggen.
Um zu kommentieren benötigen Sie einen Nicknamen
Bitte beachten Sie unsere Netiquette
Zum Kommentieren dieses Artikels müssen Sie als RNZ+-Abonnent angemeldet sein.