Transfer Spekulationen um Jeremy Toljan

Von Hoffenheim nach Madrid?

Junioren-Europameister Jeremy Toljan ist offenbar begehrt - Heute erster TSG-Test gegen Lüttich

07.07.2017 UPDATE: 08.07.2017 06:00 Uhr 1 Minute, 32 Sekunden

Heute in Schwetzingen erstmals für die TSG Hoffenheim im Einsatz: Justin Hoogma (l.) und Robert Zulj. Foto: APF

Von Frank Enzenauer

Heidelberg. Die Spekulationszeit nervt. "Eigentlich sollten zum ersten Pflichtspiel alle Transfers erledigt sein", sagte Profifußballdirektor Alexander Rosen beim Trainingsauftakt der TSG Hoffenheim in dieser Woche und schloss sich entschieden der Kritik von Trainer Julian Nagelsmann an den Wechselmodalitäten an. "Unsäglich" findet Rosen, dass europaweit erst am 31. August das Transferfenster schließt, also heuer erst nach dem zweiten Bundesliga-Spieltag. "So was sorgt nur für unnötige Unruhe", erklärte Rosen, der als Personalplaner naturgemäß Unbehagen beim Vertragspoker von Spielern und deren Beratern kurz vor Toressschluss verspürt.

Nun stressen Meldungen aus Spanien: Die Zeitung Sport berichtete, dass Real Madrid den Hoffenheimer Junioreneuropameister Jeremy Toljan, 22, verpflichten wolle, wenn der Wechsel von Rechtsverteidiger Danilo für eine Ablöse in Höhe von zwanzig Millionen Euro zu Juventus Turin klappt. Auch der englische Meister FC Chelsea und der SSC Neapel sollen angeblich um Toljan buhlen, der jüngst bei der U21-EM in Polen brillierte und im deutschen Titelteam herausragte. Unmittelbar nach dem Triumph hatte sich der hoch begabte Verteidiger, der 2011 vom VfB Stuttgart zur TSG in die U17-Junioren gekommen war, öffentlich mehr Einsatzzeiten im Klub gewünscht. In der zurückliegenden Runde hatte er oftmals dem Tschechen Pavel Kaderabek den Vortritt lassen müssen.

Weil Toljan in Hoffenheim "nur" noch einen Vertrag bis Juni 2018 hat und dann ablösefrei zu haben ist, könnte Rosen ins Grübeln kommen - und ihm bald einen neuen langfristigen Kontrakt anbieten oder ihn eben aus Transfererlösgründen schon in diesem Sommer verkaufen. Toljan genießt noch bis 24. Juli EM-Urlaub, der Klub kommentiert keine Wechselgeschichten.

Immerhin kündigten Nagelsmann und Rosen wortgleich an, nach Havard Nordtveit (West Ham United), Florian Grillitsch (Werder Bremen), Justin Hoogma (Heracles Almelo) und Robert Zulj (SpVgg Greuther Fürth) noch zwei weitere Neuzugänge präsentieren zu wollen - einen Linksverteidiger und einen zentralen Mittelfeldakteur. Ob diese Einkäufe bis zur Reise ins Trainingslager nach Österreich am nächsten Sonntag glücken, ist fraglich, wäre freilich wünschenswert im Sinne des Integrationsprozesses. Wohl länger gedulden müssen sich die TSG-Planer im Fall Serge Gnabry. Sollte der FC Bayern noch einen Stareinkauf für die Offensive tätigen, könnte der deutsche Abonnementmeister den Ex-Bremer verleihen.

Auch interessant
Trainingsstart: 1899 Hoffenheim will "auch international etwas reißen"
Start der Saisonvorbereitung: 1899 Hoffenheim will keine "Warnungen und Tiefstapeleien"
: Ins Rampenlicht gespielt
Party-Marathon: U21-Europameister träumen von WM

Die Testspieleröffnung für die erstmalige Europapokal-Saison der TSG Hoffenheim findet am heutigen Samstag (15 Uhr) beim SV 98 Schwetzingen statt. Ein Schweißspiel: Der belgische Erstligist Standard Lüttich fordert "Hoffe" und seine Neuzugänge heraus. Neben Toljan fehlen noch Jung-Europameister Nadiem Amiri sowie die Confed-Cup-Champions Sandro Wagner und Kerem Demirbay.

(Der Kommentar wurde vom Verfasser bearbeitet.)
(zur Freigabe)
Möchten sie diesen Kommentar wirklich löschen?
Möchten Sie diesen Kommentar wirklich melden?
Sie haben diesen Kommentar bereits gemeldet. Er wird von uns geprüft und gegebenenfalls gelöscht.
Kommentare
Das Kommentarfeld darf nicht leer sein!
Beim Speichern des Kommentares ist ein Fehler aufgetreten, bitte versuchen sie es später erneut.
Beim Speichern ihres Nickname ist ein Fehler aufgetreten. Versuchen Sie bitte sich aus- und wieder einzuloggen.
Um zu kommentieren benötigen Sie einen Nicknamen
Bitte beachten Sie unsere Netiquette
Zum Kommentieren dieses Artikels müssen Sie als RNZ+-Abonnent angemeldet sein.