Hoffenheim will keinen Zauberfußball

Vor dem Heimspiel gegen den HSV mahnte Markus Gisdol: "Wir müssen unsere Basics abrufen, wir brauchen keinen Zauberfußball". Unterdessen wurde der Vertrag von Juniorennationalspieler Jeremy Toljan vorzeitig bis 30. Juni 2018 verlängert.

31.01.2014 UPDATE: 31.01.2014 05:00 Uhr 1 Minute, 29 Sekunden
Bleibt bis Juni 2018 für die TSG Hoffenheim am Ball: Juniorennationalspieler Jeremy Toljan. Foto: APF
Von Frank Enzenauer

Zuzenhausen. "Wir haben auch vor, nach der Saison Messi zu holen." Für einen Moment wurde Markus Gisdol ironisch. Mit einem Lächeln wollte der Trainer der TSG 1899 Hoffenheim die Personalmutmaßungen schnell abhandeln; vor dem brisanten Heimspiel am Samstag (15.30 Uhr) gegen den Tabellendrittletzten Hamburger SV kam ihm die Beschäftigung mit Themen abseits seines Kerngeschäfts höchst ungelegen. Kaderdiskussionen waren am Donnerstag freilich unvermeidbar. So soll der FC Schalke 04 starkes Interesse an Roberto Firmino haben, wird Kevin Volland mit Borussia Dortmund und Fabian Johnson mit Borussia Mönchengladbach in Verbindung gebracht, ist der Verbleib von Kapitän Andreas Beck ungewiss und ein Wechsel unmittelbar vor Transferschluss von Edson Braafheid, ein Teilnehmer der inzwischen aufgelösten "Trainingsgruppe 2", denkbar. Offiziell wurde gestern immerhin eine Personalie bekanntgegeben: Der Vertrag von Juniorennationalspieler Jeremy Toljan, 19, wurde vorzeitig bis 30. Juni 2018 verlängert.

Womöglich rückt Toljan am Samstag in die Hoffenheimer Startformation - weil sich Linksverteidiger Fabian Johnson beim schlimmen Rückrundenauftakt, dem 0:4-Frust in Nürnberg, einen Handbruch zuzog und nach seiner Operation allenfalls mit einer Schiene spielen könnte. Gisdol kündigte jedenfalls Änderungen an ("Wir brauchen andere Typen"), um den HSV auf Distanz zu halten. Sollte "Hoffe" morgen in der Sinsheimer Rhein-Neckar-Arena verlieren, droht der Absturz auf Relegationsrang 16. Akute Abstiegsgefahr!

Gewiss wird Kevin Volland nach überstandener Zehenverletzung von Beginn an angreifen, auch Mittelfeldakteur Sejad Salihovic ist nach seiner Oberschenkelbehandlung wieder fit.

Trainer Gisdol erörterte in dieser Woche vor versammelter Mannschaft ausgiebig das Nürnberger Schockspiel. "Überschätzung und Übertreibung" hatte er aufgrund der vielversprechenden Vorbereitung auf die Rückrunde (vier Siege in vier Testspielen mit nur einem Gegentor) festgestellt. Er hofft auf Einsicht - und Besserung. "Wir sind hart aufgeschlagen in Nürnberg. Ein richtiges Brett zur richtigen Zeit", sagte Gisdol gestern. Gegen den kriselnden HSV, zuletzt 0:3-Verlierer gegen Schalke, sollen die Hoffenheimer wieder kämpferisch und entschlossen auftreten. "Wir müssen unsere Basics abrufen, wir brauchen keinen Zauberfußball", betonte Gisdol.

Markige Worte wählte derweil sein Hamburger Kollege in der Not. "Der ganze Verein ist eingeschlafen, die Mannschaft auch", sagte Bert van Marwijk vor der richtungweisenden Partie in Sinsheim. "Die ersten, die wach werden müssen, sind die Spieler. Wenn einer negativ ist, schmeiße ich ihn raus", drohte der Holländer und verlangte eine Trotzreaktion seiner Mannschaft. "Die Ausstrahlung muss besser sein. Leider gibt es nicht mehr viele Spieler wie Stefan Effenberg oder Lothar Matthäus, die sagen: Bis hierher und nicht weiter."

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