1899 Hoffenheim gegen RB Leipzig: "El Plastico" oder "El Gigantissimo"

Nagelsmann reagiert vor dem Duell zwischen Leipzig und "Hoffe" mit Humor - Oliver Baumann hat bis 2021 verlängert

26.01.2017 UPDATE: 27.01.2017 06:00 Uhr 2 Minuten, 13 Sekunden

Training mit Bungeeseil: TSG-Torhüter Oliver Baumann bindet sich langfristig an Hoffenheim - und umgekehrt. Foto: APF

Von Joachim Klaehn

Zuzenhausen. Humor kann eine der besten Antworten sein, wenn die Lobeshymnen gar nicht mehr enden wollen. Seit Wochen hält der Hype um Julian Nagelsmann an, da könnte einer mit 29 Jahren schon mal in eine der aufgestellten "Fallen" reintappen. Nicht so Nagelsmann, der auf die Spekulationen um einen künftigen Wechsel zum Branchenführer FC Bayern mit feiner Ironie konterte: "Ich stehe in engem Austausch mit Ralph Hasenhüttl und Thomas Tuchel. Wir diskutieren noch eifrig und einigen uns, wer Cheftrainer und wer Co-Trainer wird nächstes Jahr." Der erste Konter saß schon mal.

Und auch die Frotzeleien über das bevorstehende Duell am Samstag (15.30 Uhr/Sky) zwischen RasenBallsport Leipzig und der TSG 1899 Hoffenheim, zweier Retortenklubs und Emporkömmlinge, ließen ihn ziemlich kalt. "Ob es El Plastico oder El Gigantissimo heißt, ist ist mir völlig egal", sagte Nagelsmann am Donnerstag und musste über sich selbst schmunzeln. Auch der zweite Konter konnte sich sehen lassen.

Außer dem üblichen Vorgeplänkel fehlt jetzt nur noch eine tadellose Vorstellung seiner Schützlinge in der Red Bull Arena. "Hoffe" wird einen außergewöhnlichen Tag brauchen, um aus der lebendigen Messe-, Kultur- und Sportstadt etwas Zählbares mitzunehmen. Die Hochgeschwindigkeitsfußballer von RB spielen nämlich bis dato eine starke Saison. Imponierend ist vor allen Dingen die Heimbilanz mit sieben Siegen, einem Remis, 22 Punkten und 17:5-Toren. Momentan sind die Jungspunde von Ralph, dem Starken die einzigen ernsthaften Jäger der Bayern. Nagelsmann anerkennend über die Rolle der Leipziger: "Ich traue ihnen schon zu, dass sie den Bayern Paroli bieten können."

Vor der brisanten Partie werden die Vergleiche bemüht. In Anlehnung an "El Clásico" zwischen Real Madrid und dem FC Barcelona also "El Plastico" - reichlich unangemessen. In puncto Spielstil hob Nagelsmann auch eher die Unterschiede als die Gemeinsamkeiten zwischen Leipzig und Hoffenheim hervor. Vor allem in der Spieleröffnung gäbe es eine andere Herangehensweise. "Sie schlagen lange Bälle und spielen in der gegnerischen Hälfte guten Fußball", so Nagelsmann, "wir versuchen hingegen, von hinten rauszuspielen." Ähnliche Muster sieht der TSG-Cheftrainer im Verteidigungsverhalten, wenngleich das die "Bullen" noch radikaler praktizieren. Leipzig versuche primär "Hektik und Chaos" bei den Kontrahenten auszulösen, ergo streben die Hoffenheimer wohl an, die sich bietenden Räume klug zu nutzen. Es ist nach dem turbulenten 2:2 zum Saisonauftakt ein weiterer Härte-, Stress- und Taktiktest auf höchstem Niveau - für beide Teams.

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Im Fokus stehen morgen ferner Timo Werner und Sandro Wagner. Sie sind mit jeweils zehn Treffern die beiden besten deutschen Stürmer der Bundesliga, aber bei genauer Betrachtung zwei grundverschiedene Spielertypen und Charaktere. Es sei wie bei "zwei Mittelklassewagen mit anderer Ausstattung", konstatierte Nagelsmann.

Abgesehen vom Kräftemessen zwischen dem Zweiten und Dritten hatte "Hoffe" Personalien und frohe Botschaften zu verkünden. Torhüter Oliver Baumann hat seinen Vertrag vorzeitig um drei Jahre bis Juni 2021 verlängert. "Er ist ein großartiger Torwart - einer der Besten in der Bundesliga", freute sich Nagelsmann über Baumanns Unterschrift unter einen langfristigen Kontrakt. Die Nummer eins, seit zweieinhalb Jahren im Kraichgau, zählt auf und neben dem Platz zu den Wortführern der Mannschaft. Derweil wird der 22-jährige Mittelfeldmann Baris Atik bis Saisonende an den österreichischen Bundesligisten Sturm Graz ausgeliehen. Atik soll dort mehr Spielpraxis erhalten. "Das Regionalliga-Niveau war mir zu wenig, dieser Wechsel macht Sinn für Baris", meinte Nagelsmann.

Am Dienstag schließt das Transferfenster im Winter. Sehr wahrscheinlich, dass der Chilene Eduardo Vargas nicht mehr für die TSG aufläuft. Angeblich ist UANL Tigres/Mexiko interessiert.

An diesem Wochenende ist’s eher eine Fußnote. Das wichtigere Kapitel wird in der Leipziger Arena geschrieben ...

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