Daisbacher wollen Vorstellung des umstrittenen Wohnprojekts
Das Wohnprojekt auf dem Villa-Seidel-Areal tauchte erneut im Ortschaftsrat auf. Über eine Bürgerversammlung wird abgestimmt.
Waibstadt-Daisbach. (wig) Waren die regulären Punkte der jüngsten Ortschaftsratssitzung in der Mehrzweckhalle rasch abgehandelt, so gab es unter "Informationen des Ortsvorstehers" ausführlichen Diskussionsbedarf. Der Ablauf des Bürgerstammtischs zum Bauprojekt Daisbachtalstraße 95 hatte nämlich für Kritik gesorgt. Auch in der Sitzung meldeten sich Zuhörer zu Wort.
"Viele Bürger wünschen sich eine offizielle Vorstellung des Projekts in der Halle", fasste Ortsvorsteher Winfried Glasbrenner zusammen und machte gleichzeitig deutlich, dass der unglückliche Ablauf des runden Tisches nicht von ihm oder der Waibstadter Verwaltung zu verantworten gewesen sei, da allein der Investor die Veranstaltung organisiert hatte. Da der Projektentwickler mit höchstens 15 Interessierten gerechnet hatte, aber mehr als 100 in die Gaststätte kamen, musste die Veranstaltung in den Biergarten verlegt werden und. Es gab auch kein Mikrofon. "Mit einer Einwohnerversammlung, die der Ortschaftsrat anberaumen muss, gibt die Gemeindeordnung ein Instrument zur Hand, um eine wichtige Gemeindeangelegenheit mit den Einwohnern zu erörtern", sagte Glasbrenner.
"Im Verfahren ist vom Investor eine Bürgerversammlung vorgesehen, es gibt viele Möglichkeiten der Bürgerbeteiligung, wie Workshops", meinte dazu Bürgermeister Joachim Locher. Das Projekt sei auch bereits in öffentlichen Sitzungen vorgestellt worden. Vor einer neuen Versammlung sollte der Investor allerdings seine Hausaufgaben machen und die von den Bürgern gestellten Fragen beantworten.
Mirco Büchler bekräftigte, dass der Runde Tisch in Waibstadt keine Veranstaltung der Stadt war, die Kritik müsse sich daher an den Investor richten. Zum jetzigen Zeitpunkt ergebe eine Veranstaltung wenig Sinn, erst wenn es neue Fakten gebe. Die Ortschaftsräte Markus Moser, Peter Bach und Matthias Hörner sprachen sich für eine vom Ortschaftsrat anberaumte baldige Einwohnerversammlung aus.
Jasmin Moser meinte, dass zuvor das Problem mit dem einzuhaltenden Waldabstand geklärt sein müsste. Auch aus Sicht von Christine Stemper sollten zunächst die zahlreichen Fragen, die im "Waibstadter Hof" aufgeworfen wurden, vom Investor beantwortet sein. Die Einwohnerversammlung sollte von einer klaren Mehrheit des Gremiums gewollt werden, meinte Glasbrenner. Letztlich wurde die Entscheidung auf die nächste Sitzung vertagt.