Eppingen

In Richen entstehen rund 80 neue Wohneinheiten

Baubürgermeister Peter Thalmann informierte im Ortschaftsrat über das geplante Baugebiet. Die Vergabe nach erfolgt nach Punkten.

18.05.2022 UPDATE: 19.05.2022 06:00 Uhr 2 Minuten
Stadtplaner Maximilian von Versen (links) und Bürgermeister Peter Thalmann (Mitte) informierten die Bevölkerung über den Planungsstand des Baugebiets „Burgberg“. Foto: Angela Portner

Eppingen-Richen. (apo) Der Stadtteil bekommt ein neues Baugebiet. Zwischen Stebbacher Straße und der Landesstraße nach Gemmingen werden rund 80 Wohneinheiten entstehen. Bürgermeister Peter Thalmann und Stadtplaner Maximilian von Versen informierten in einer Sitzung des Ortschaftsrats über Details. Interessierte Bürger hatten nach dem Vortrag die Möglichkeit, Fragen zu stellen und sich im Anschluss mit ihren Wünschen hinsichtlich Lage und Größe des Bauplatzes auf einer Liste einzutragen. Diese werden nun in die Diskussion um die weiteren Planungen mit einfließen.

Für die Erschließung des 3,2 Ar großen Geländes müssen die Gemminger Straße und die Burgbergstraße ausgebaut und – um den Verkehrsfluss zu gewährleisten – eine Linksabbiegerspur eingerichtet werden. "Das wird die Kosten leider erhöhen", erklärte von Versen. Entlang der Gemminger Straße sind dreigeschossige Mehrfamilienhäuser mit jeweils neun Wohneinheiten und Tiefgaragen geplant. Im südlichen Bereich sind 20 Bauplätze mit 450 bis 700 Quadratmetern für freistehende Einfamilienhäuser sowie drei für Doppelhäuser vorgesehen. Um den Baugrund effektiv nutzen zu können, werden es langgezogene Grundstücke mit zur Straßenseite stehenden Giebeln. "Das ist auch hinsichtlich der vorgeschriebenen Fotovoltaikpflicht günstig", bekräftigte von Versen. Wichtig für die künftigen Bauherren ist auch die Topografie des Geländes, das von Westen nach Osten stark ansteigt. Im Planungsgebiet ist bereits jetzt eine Fläche für eine eventuelle Kindergartenerweiterung vorgesehen. Im Sinne einer guten Erreichbarkeit von öffentlichen Einrichtungen wird ein Fußweg zur Stebbacher Straße führen.

Der Stadtplaner erklärte, dass bei der Erschließung einige der bestehenden Grünflächen gerodet werden müssen. Aber: "Das wird alles nachgepflanzt", versprach er. Für die Breite der Gehwege sind 1,50 Meter geplant, Straßenräume und öffentliche Parkstandorte werden mit Pflanzstandorten und Randeingrünung aufgelockert: "Der angrenzende Feldweg soll bestehen bleiben." Wegen des Artenschutzes müssen Nistkästen für Blau- und Kohlmeisen aufgehängt und die in den Hecken gefundenen Zauneidechsen umgesiedelt werden. Die Entwässerung des Baugebiets erfolgt über die Gemminger Straße und die Stebbacher Straße in den Schmalbach. Zwischen ihm und dem Sportplatz wird ein Regenrückhaltebecken gebaut.

Mit der Erschließung soll noch in diesem Jahr begonnen werden. Wenn alles gut läuft, könne 2023 gebaut werden, verrät Thalmann: "Planerisch sind wir auf einem guten Weg."

Der Baubürgermeister macht deutlich, dass die Verwaltung die Bevölkerung noch nie vor Abschluss der Planungen beteiligt habe. Aus mit Erschließungen verbundenen Querelen in anderen Ortsteilen scheint man gelernt zu haben. Was Thalmann passend als ein "Novum" bezeichnet, kann man zwar als gelungene Bürgerbeteiligung werten, aber ein "Wünschdirwas" werde das schon aus Kostengründen nicht. Das gelte umso mehr, da die Preise in der Baubranche derzeit regelrecht explodieren. Er verwies darauf, dass die Stadtverwaltung jedes Jahr Millionen in die Erschließung neuer Baugebiete investiert: "Das muss ein städtischer Haushalt erst einmal verkraften."

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Bei der Festlegung der Grundstückspreise müsse man deshalb möglichst kostendeckend verfahren. Ein Verkauf nach Gebot – wie in anderen Gemeinden – wird es aber nicht geben, versicherte Thalmann. Damit möglichst viele Bauwillige aus dem Ort zum Zuge kommen, werden die Grundstücke nicht "en bloc" vermarktet. Bei der Auswahl der Bewerber wird auch in Richen ein Punktesystem mit einer Bevorzugung von dort verwurzelten Familien zur Anwendung kommen.

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