Nußloch

Die Radweg-Planung macht nun die Gemeinde selbst

Der Anfang für das Projekt an der L594 ist gemacht. In Stuttgart fehlen zwar die Planungskapazitäten, dafür springt nun Nußloch ein.

19.11.2022 UPDATE: 19.11.2022 06:00 Uhr 1 Minute, 29 Sekunden
Der Gehweg an der Landesstraße L594 wird zurückgebaut, dafür soll etwas versetzt ein Radweg entstehen: Das ist Teil der Planung, die nun die Gemeinde Nußloch angeht. Foto: Alex

Von Lukas Werthenbach

Nußloch. Der erste Schritt für einen Radweg an der Landesstraße L594 zwischen Leimen und Nußloch ist endlich gemacht – obwohl dafür eigentlich das Land Baden-Württemberg zuständig ist. "Das Land hat keine Kapazitäten, um die eigene Straße zu überplanen", sagte Bürgermeister Joachim Förster in der jüngsten Gemeinderatssitzung. Angesichts der vollen Kostenübernahme durch das Land und des großen Interesses im Ort an einem Radweg in diesem Bereich stimmte das Gremium einhellig für die Planungsvereinbarung zwischen Nußloch, Leimen und dem Land. Allein schon der darauffolgende Applaus der anwesenden Bürger ließ erahnen, wie sehr man sich nach dem Weg sehnt.

Der an der L594 entlang führende Gehweg soll "abgebaut" werden, erklärte Förster. Für den Radweg soll auf Leimener Gemarkung der westlich der Straße liegende Feldweg genutzt werden, ab der Gemarkungsgrenze soll er weiter bis zum Kreisverkehr am Ortseingang führen. Weil die Stadt Leimen kaum betroffen sei, habe sie signalisiert, die Federführung der Gemeinde Nußloch zu überlassen, informierte der Rathauschef.

Kay Kettemann (CDU) wollte wissen, ob man nur die "externen Kosten" vom Land ersetzt bekomme beziehungsweise, ob die Nußlocher Verwaltungsmitarbeiter die Aufgaben des Landes "fer umme" übernehmen würden. "So ist es", entgegnete Förster kurz und knapp. "Zweifelsfrei ist die Schaffung einer Radwegverbindung zwischen Leimen und Nußloch geboten", sagte Kettemann. Angesichts der hierfür fehlenden Kapazitäten bei "the Länd" müsse man aber fragen, "ob dem Land der Radwegeausbau wirklich so wichtig ist". Für die Zukunft warb der Christdemokrat dafür, sich als Gemeinde "auf die ureigensten Aufgaben zu beschränken".

"Die Frustration, dass wir den Personalmangel beim Land ausbaden müssen, kann ich nachvollziehen", sagte Uwe Kleinert (Grüne). Man müsse aber im "eigenen Beritt" alles Notwendige tun, um die Mobilitätswende voranzubringen. "Ich nutze die Straße jeden Tag, aber bis das fertig wird, bin ich dann in Rente", so Kleinert. Er bat die Verwaltung, sich frühzeitig darum zu bemühen, dass es auch zur Umsetzung kommt: "Mit der Planung allein ist niemandem geholfen."

"Jeder hier" habe in den vergangenen 15 bis 20 Jahren schon mal vorgeschlagen, das Projekt "zum Laufen zu bringen", sagte Ralf Baumeister (FDP/BfN): "Da hätte das Land vielleicht schon vorher drauf kommen können, dass wir uns kümmern sollen." Abschließend drückte er seine Hoffnung auf eine "flotte Umsetzung" aus.

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