Hat Polizist einem Mann Drogen untergejubelt? (Update)
Schwerer Verdacht: Der Beamte wollte wohl einen Durchsuchungsbefehl erhalten.

Mannheim. (alb) Ein Beamter des Polizeipräsidiums Mannheim soll einem Mann im Rahmen einer Kontrolle Marihuana untergeschoben haben. Die Staatsanwaltschaft hat wegen des Verdachts der Verfolgung Unschuldiger Anklage beim Amtsgericht erhoben, das den Fall am 26. November und 10. Dezember verhandeln will.
Der mutmaßliche Geschädigte sollte Ende März 2024 aufgrund eines Sicherungshaftbefehls zunächst in eine Gewahrsamseinrichtung der Polizei gebracht werden. Das berichteten die Staatsanwaltschaft und das Präsidium am Freitag. Im weiteren Verlauf soll der Polizist "den sichergestellten Gegenständen des Mannes fünf Päckchen Marihuana hinzugefügt haben".
Über den angeblichen Fund des Rauschgifts soll der Beschuldigte anschließend die Anklagebehörde informiert haben, um auf diesem Wege eine Durchsuchungsanordnung für die Wohnung des Mannes zu erlangen. Den weiteren Angaben zufolge soll er zudem auf zwei bei der Kontrolle beteiligte Kollegen eingewirkt und versucht haben, diese dazu zu bewegen, die vermeintlich beschlagnahmten Drogen in ihren dienstlichen Vermerken festzuhalten.
Nach dem Bekanntwerden des Sachverhalts seien strafrechtliche Ermittlungen sowie ein Disziplinarverfahren durch das Polizeipräsidium eingeleitet worden, erklärten die Ermittler. Der Ordnungshüter befindet sich derzeit nicht im Dienst. Ob er bereits strafrechtlich in Erscheinung getreten ist, darüber wollte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft auf RNZ-Anfrage aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes keine Angaben machen.
Update: Freitag, 14. November 2025, 18.53 Uhr



