Finkenbach

Finkenbach-Festival startet mit starkem Line-up

Bei dem Kultfestival treten die Krautrocker von "Kraan" gleich am ersten Abend auf.

27.06.2022 UPDATE: 28.06.2022 06:00 Uhr 2 Minuten, 19 Sekunden
Beim 38. Finkenbach-Festival 2022 feiert die Musikwelt mit Kraut- und Hardrock, Blues, Ska und psychedelischen Klängen ein Stelldichein im Odenwald. Im Bild: Kraan. Foto: privat

Finkenbach. (RNZ) Die Organisatoren haben kräftig rangeklotzt. Die Planung fürs 38. Finkenbach-Festival steht. Jetzt stehen (nur) noch die Feinheiten an. Mit einem ganz starken Line-up geht das Kult-Musikfestival im Odenwald nach zwei Jahren Zwangspause wieder an den Start. Alt und Jung, bekannt und Newcomer, regionale und internationale Bands versammeln sich am 12. und 13. August auf der Bühne im idyllischen Finkenbachtal.

Quasi seit den Anfängen 1977 gefühlt schon immer dabei: die Krautrocker von "Kraan" und die Hardrocker von "Epitaph". Was wäre die Geschichte der deutschen Rockmusik ohne "Kraan"? Zweifelsohne nicht nur unvollständig, sondern vor allem um ein besonders buntes, höchst kreatives Kapitel ärmer. Kraan verschrieben sich von Beginn ihrer Karriere 1971 an einer spannenden Fusion aus Rock, Jazz und Ethno-Einflüssen und fügten ihrem Sound später US-Mainstream- und Soul-Elemente hinzu.

Nur eine Handvoll Rockbands in Deutschland darf für sich den Zusatz "legendär" beanspruchen. "Epitaph" gehören dazu. Die 1969 gegründete Formation schrieb insbesondere in den 1970er Jahren Musikgeschichte. Als erste deutsche Band tourte sie mehrfach in den USA. Spätestens nach den Fernsehauftritten im Beat Club und im Rockpalast war die Band in aller Munde.

Mit den "Villagers of Ioannina City" (oder kurz VIC) haben die Festival-Macher für 2022 einen besonderen Coup gelandet. Die Griechen aus der Region Epirus werden in Szenekreisen nach ihrem Album "Age of Aquarius" hoch gehandelt. Ein mehr als sehenswerter Geheimtipp am Samstag um 23 Uhr. Das 38. Finkenbach-Festival seit Gründung 1977 als Trendsetter? Auf jeden Fall.

Auf ihrer Live-Scheibe "Through Space and Time", aufgenommen kurz vor der Pandemie in Athen, verweben die Musiker von VIC eine ganz besondere Musik-Melange: Progressive Rock-, gepaart mit schweren Stoner-Klängen, abgerundet mit Einflüssen griechischer Volksmusik auf Flöte und Winde.

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Kraan und Epitaph halten die Tradition von viereinhalb Jahrzehnten Finkenbach-Festival hoch: Bestimmt fünfmal dürfte Kraan mit Helmut Hattler, Jan Fride und Peter Wolbrandt schon im Odenwald gespielt haben. 1971 gegründet, steht die Gruppe für die Verschmelzung von Jazz und Rock mit orientalischen und asiatischen Klängen. Das Trio, zuletzt 2016 zu Gast, besetzt die Headliner-Position am Samstag um 21 Uhr.

Opener am Freitag ist um 19 Uhr Epitaph. Die deutsche Rockband besteht seit 1969. Zuletzt spielte sie vor vier Jahren in Finkenbach und riss die Fans dabei durch ihre sehr druckvollen Songs mit. Für Blues, R&B, Rock, Jazz und Soul steht der hoch gehandelte Däne Thorbjørn Risager mit seinen "Black Tornados", der freitags um 21 Uhr zur Primetime die Bühne entert.

Danach um 23 Uhr wartet ein besonderer Leckerbissen auf alle Bluesrock-Fans: Vanja Sky, Kroatiens Antwort auf Sheryl Crow und Norah Jones, tritt mit ihrer Band auf. Ihre zweite rockige Veröffentlichung "Woman Named Trouble" wurde vom "Rocks Magazin" neben den Veröffentlichungen von AC/DC, Deep Purple, Bob Dylan und Bruce Springsteen als eine der besten im Jahr 2020 veröffentlichten Platten ausgewählt.

Ebenfalls dem Blues huldigen am Samstag um 17 Uhr Dr. Will & The Wizards. Dahinter verbirgt sich mit Paradiesvogel Dr. Will einer der großartigsten Blueser und Entertainer in europäischen Landen. Er könnte im roten Anzug samt Zylinder einem schrägen Western-Tingeltangel-Lustspiel entsprungen sein. Wuchtiger Kontrabass, schwirrendes Banjo-Picking, magische Gitarren und der Meister selbst am stampfenden Standschlagzeug heizen ein.

Für "Space Debris" aus Süddeutschland (um 19 Uhr) ist es 2022 genau zehn Jahre her, dass sie ihren ersten Auftritt beim Finkenbach-Festival hatten. Obwohl "erst" 2001 gegründet, sehen die Musiker ihre Wurzeln in der Tradition des Kraut-, Psychedelic- und Hard Rocks der frühen 1970er Jahre. Die Ohren der Besucher werden Augen machen.

Eröffnet wird der 13. August um 15 Uhr musikalisch ganz anders: Ska-Altmeister Arthur Kay will mit seinen Kölner "Clerks" das Festivalgelände zum Hüpfen bringen. "RimoJeki" alias "The Giant Reptilians from Nibiru planet" beenden mit ihrer theatralisch-musikalischen Show beide Tage.

Info: Der Ticketverkauf läuft. Mehr dazu auf www.finkenbachfestival.de.

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