Heidelberg

Karlstorbahnhof wird am 28. Oktober eröffnet (Update)

Der Umzug erfolgt am 21. Oktober. Nur eine Woche später geht es mit dem Programm los.

24.06.2022 UPDATE: 01.07.2022 16:28 Uhr 3 Minuten, 53 Sekunden
Von außen wirkt es, als sei alles bereitet – aber noch sind die Arbeiten am neuen Standort des Karlstorbahnhofs in der Südstadt nicht abgeschlossen. Geschäftsführerin Cora Maria Malik und ihr Team hoffen trotzdem, noch diesen Herbst eröffnen zu können. Foto: Philipp Rothe

Heidelberg. (RNZ) Nun gibt es endgültig Gewissheit: Nachdem die Stadt am Mittwoch den 21. Oktober als Umzugstermin des Karlstorbahnhofs bestätigt hat (siehe unten), wird das Kulturhaus nun nur eine Woche später - am 28. Oktober - eröffnet.

Dann wird der Karlstorbahnhof dort mit seinem Programm loslegen. "Wir sind sehr dankbar für die eindeutige Bestätigung des Übergabetermins und die zugesagte Unterstützung bei Unwägbarkeiten durch den Oberbürgermeister und stürzen uns jetzt mit vollem Elan in die Eröffnungsvorbereitungen", erklärt Geschäftsführerin Cora Maria Malik in einer Pressemitteilung.

Bislang war das gesamte Herbstprogramm unter Vorbehalt geplant, da es möglich war, dass bauliche Verzögerungen die erhoffte Eröffnung Ende Oktober zunichte machen könnten. "Die Unsicherheit war eine riesige Belastung für das gesamte Karlstorbahnhof-Team und auch für alle Agenturen, Künstler*innen und Kooperationspartner*innen", so Malik.

Das vollständige Eröffnungsprogramm wird im September bekanntgegeben. Noch bis kurz vor dem Umzug veranstaltet der Karlstorbahnhof weiterhin an seiner alten Spielstätte in der Heidelberger Altstadt sowie an mehreren externen Spielstätten das Kulturprogramm. Es wird also ein Übergang mit voller Energie. Schön, dass die Vorfreude darauf jetzt richtig beginnen kann. 

Update: Freitag, 1. Juli 2022, 16.23 Uhr

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Stadt bestätigt 21. Oktober als Umzugstermin

Heidelberg. (RNZ) Es kommt Bewegung in den Streit zwischen dem Karlstorbahnhof und der Stadt um den Umzug des Kulturhauses (siehe unten). Wie die Stadt nun mitteilt, soll der 21. Oktober als Termin nun fix sein.

Es ist eines der derzeit größten Bauprojekte für die Kultur in Heidelberg und der Region: Die Stadt errichtet ein neues Zentrum für den Karlstorbahnhof in der Heidelberger Südstadt. Das Gebäude - so die Planung, die vom Gemeinderat bestätigt wurde - wird am 21. Oktober fertig gestellt sein. "Diese Planung gilt nach wie vor", stellt Heidelbergs OB Eckart Würzner klar. In einem Schreiben des OB an die Leiterin des Karlstorbahnhofs heißt es demnach wörtlich: "Die Fertigstellung und Übergabe des Gebäudes wird, wie geplant und bereits kommuniziert, am 21. Oktober 2022 stattfinden."

Diesen Termin habe man in Besprechungen Anfang des Jahres festgelegt und er sei auch weiterhin die Grundlage unserer Planungen. Darum hatte es jüngst Irritationen gegeben. Dem Karlstorbahnhof fehlte eine Garantie für dieses Datum, weshalb sich die Geschäftsführerin Cora Maria Malik in einem Schreiben an die GGH als ausführende Gesellschaft gewandt hatte und drohte, den Umzug auf 2023 zu verschieben, da die Planungssicherheit fehlte.

Das Technik-Team des Karlstorbahnhofs kann nach aktuellem Planungsstand aber ab Anfang August in das Gebäude.

Update: Mittwoch, 29. Juni 2022, 15.34 Uhr


Streit zwischen Stadt und Karlstorbahnhof um Umzug

Von Philipp Neumayr

Heidelberg. Eigentlich sollte der Karlstorbahnhof diesen Oktober in der Südstadt eröffnen. Doch nun könnte sich der Umzug aus der Altstadt womöglich erneut verschieben – und zwar auf das kommende Jahr. Dabei war beim Spatenstich am 4. November 2019 noch die Rede von einer Eröffnung Anfang 2021 gewesen.

Laut Bauzeitenplan soll das Kulturhaus am 21. Oktober von der Altstadt in sein neues Domizil in den Campbell Barracks ziehen. Die Stadt als Bauherrin und die GGH als ausführende Gesellschaft können den Übergabetermin aktuell allerdings nicht garantieren. Dieser kann der Verwaltung zufolge nur eingehalten werden, wenn bei den restlichen Bauarbeiten auch alles nach Plan läuft.

"Eine einhundertprozentige Garantie für den Termin kann in der heutigen Zeit voller Materialengpässe und einem großen Fachkräftemangel niemand geben", sagt Baubürgermeister Jürgen Odszuck. Sollten sich die Lieferengpässe und der Fachkräftemangel in der Bauwirtschaft weiter verschärfen, könne sich der Termin verschieben. Über diese Risiken sei Karlstorbahnhof-Geschäftsführerin Cora Maria Malik auch in einem Schreiben der GGH informiert worden.

Hintergrund

> Ein Umzug des Karlstorbahnhofs war ursprünglich gar nicht geplant. Vielmehr sollte das Haus in der Altstadt vergrößert werden. Ingrid Wolschin, die das Haus von 1998 bis 2021 leitete, meldete 2011 erstmals Bedarf für eine Erweiterung an. 2013 begannen die Planungen, es

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> Ein Umzug des Karlstorbahnhofs war ursprünglich gar nicht geplant. Vielmehr sollte das Haus in der Altstadt vergrößert werden. Ingrid Wolschin, die das Haus von 1998 bis 2021 leitete, meldete 2011 erstmals Bedarf für eine Erweiterung an. 2013 begannen die Planungen, es wurde den Stadträten letztlich aber zu teuer. Im Juli 2015 beschloss der Gemeinderat schließlich, dass der Karlstorbahnhof in die ehemaligen Stallungen in den Campbell Barracks in der Südstadt umziehen soll. Zwei Jahre später lagen die Planungen vor, doch dann intervenierte die Verwaltung: Die Kosten seien mit 15 Millionen Euro zu hoch. Das Projekt kam wieder auf den Prüfstand, auch ein "Karlstorbahnhof light" ohne Kino wurde ins Spiel gebracht.

Nach einer Notsitzung des Konversions- und Kulturausschusses im Dezember 2017 entschied man sich doch für die 15-Millionen-Euro-Variante. Am 4. November 2019 erfolgte der Spatenstich. Da war die Fertigstellung noch für Ende 2020 geplant, die Eröffnung für Anfang 2021. Doch nicht nur diese Termine waren letztlich nicht zu halten – auch die Kosten stiegen. Bereits Ende 2019 war klar: 19,9 Millionen Euro wird der Umbau kosten. jola

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Geht es nach Odszuck, sollte der Karlstorbahnhof mit einem "gewissen Puffer" planen. "Genau das haben wir der Leitung des Karlstorbahnhofs auch angeraten und dazu raten wir auch weiterhin", sagt der Bürgermeister. Das aber ist für Malik und ihr Team vom Karlstorbahnhof offensichtlich nicht möglich. Dort hat man alles auf eine Eröffnung im Oktober ausgelegt: die Personalplanung, das Programm und die Verträge mit den Künstlern. "Aktuell sind viele Kooperationen, überregionale Agenturen und auch lokale Initiativen in der Warteschleife und warten auf eine klare Aussage von uns", erklärt Malik. Die doppelte Planung an zwei Standorten sei daher nicht länger haltbar.

Wäre der 21. Oktober ein verbindlicher Übergabetermin, könnte man laut Malik planen: "Sollte dieser Bauzeitplan eingehalten werden, könnten wir mit einer Woche Puffer am 28. Oktober eröffnen." Gebe es die Garantie dafür aber nicht, könne der Veranstaltungsbetrieb am neuen Standort erst 2023 starten. Das hat die Geschäftsführerin so auch dem Beirat des Karlstorbahnhofs mitgeteilt.

In dem Brief, der der RNZ vorliegt, erklärt sie, dass man sich in den letzten Monaten mehrfach an die Stadt gewandt habe, mit dem Wunsch, eine verbindliche zeitliche Perspektive zu erhalten – ohne Ergebnis. Die Stadt wiederum erklärt, man habe durchaus geantwortet und dem Karlstorbahnhof Ende April den 21. Oktober als "voraussichtlichen Fertigstellungstermin" kommuniziert. Da Malik aber weiter auf eine Garantie für diesen Termin pocht, fordert sie nun bis Montag eine Rückmeldung von der Stadt. Komme diese nicht, stehe man für einen Umzug erst ab 2023 zur Verfügung, teilte sie dem Beirat mit.

Lange war man im Karlstorbahnhof davon ausgegangen, spätestens im Sommer 2022 in die Südstadt umziehen zu können. Doch Anfang des Jahres entschied die Stadt dann, in dem unfertigen Gebäude die Abschlussausstellung der Internationalen Bauausstellung (IBA) Heidelberg zu zeigen – ursprünglich für zehn Wochen, am Ende einigte man sich auf einen Kompromiss von acht Wochen. Malik unterstützte das Projekt damals letztlich, machte gleichzeitig aber klar, dass eine Verzögerung der Eröffnung über den Oktober hinaus massive Auswirkungen auf die Veranstaltungsplanung des Kulturhauses hätte.

Die Fraktionen von SPD und Grünen warnen nun davor, dass daraus Wirklichkeit wird. Beide Parteien zeigen sich in Pressemitteilungen verärgert und irritiert vom Vorgehen der Stadtverwaltung und fordern diese, insbesondere Oberbürgermeister Eckart Würzner, dazu auf, dem Karlstorbahnhof endlich die erwartete Planungssicherheit zu geben – und sicherzustellen, dass das Kulturhaus wie geplant noch im Herbst dieses Jahres in der Südstadt eröffnen kann.

Die Stadtverwaltung versucht unterdessen, Hoffnung zu verbreiten: In ihrer Stellungnahme heißt es: "Die Projektleitung der GGH ist inhaltlich mit der Baustelle bestens vertraut und arbeitet mit Hochdruck daran, den eng getakteten Zeitplan einzuhalten und eine zügige Nutzung zu ermöglichen."

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