Weiterbildung

Schon kleine Weiterbildungen erhöhen Job-Chancen

Jobcenter und Arbeitsagenturen bieten Beratungen

25.09.2018 UPDATE: 25.09.2018 14:27 Uhr 55 Sekunden

Symbolfoto: Zinken

Gütersloh. (dpa) Menschen ohne Berufsausbildung haben es auf dem Arbeitsmarkt schwer. Durch Weiterbildungen steigern sie aber ihre Job-Chancen.Schon kleine Qualifizierungen seien hilfreich, so Frank Frick von der Bertelsmann-Stiftung. Ein Gabelstapler-Führerschein kann etwa für die Arbeit in Lagern sinnvoll sein. Doch Einzelscheine haben auch einen Nachteil: Sie helfen mit Blick auf einen Bildungsabschluss kaum weiter, weil sie sich nicht unbedingt zusammenfügen lassen.

Anders ist das bei sogenannten Teilqualifizierungen mit Anschlussoption, wie Frick erklärt. Ein Beispiel: Der Abschluss zum Kfz-Mechatroniker fußt auf sieben Teilqualifizierungen. Wer so einen Baustein absolviert, kann diesen anrechnen lassen. Das kann etwa den Übergang in eine betriebliche Ausbildung erleichtern.

Frick rät zunächst zu einer Weiterbildungsberatung. Was sind sinnvolle Qualifizierungen? Welche Anschlussmöglichkeiten gibt es? Jobcenter und Arbeitsagenturen bieten Beratungen. Sie fördern zudem im Rahmen des Programms WeGebAU auch Geringqualifizierte. Hilfe gibt es auch bei kommunalen Bildungsbüros und durch bundeslandspezifische Förderprogramme. Das Bundesbildungsministerium bietet eine kostenlose Telefon-Hotline zur Weiterbildungsberatung. Sie ist wochentags von 9 bis 17 Uhr unter 0800/201 79 09 erreichbar.

"Weiterbildung ist die beste Beschäftigungsversicherung", betont Frick. Das gilt auch unabhängig von Einkommen, Qualifizierung und Position: Etwa durch die Digitalisierung sind viele Berufe im Wandel. Deshalb ist wichtig, stets auf dem neuesten Stand zu sein, so Frick.

Dem am Dienstag veröffentlichten "Weiterbildungsatlas 2018" der Bertelsmann-Stiftung zufolge haben 2015 etwa 12,2 Prozent der Bürger ab 25 Jahren eine allgemeine oder berufliche Weiterbildung gemacht. Bei den Geringqualifizierten lag die Quote nur bei 5,6 Prozent. Gemeint sind hier Menschen ohne berufsbildenden Abschluss, betrachtet wurde hier eine Altersspanne zwischen 25 bis 54 Jahren.