Bundesgartenschau Heilbronn: Bei der Planung alles im grünen Bereich

Ein erster Überblick über das Gesamtgelände zeigt die Größe und die kommende Gestaltung - Aushub für die Seen fast beendet

26.04.2015 UPDATE: 27.04.2015 06:00 Uhr 2 Minuten, 6 Sekunden

Ein Blick über das Buga-Gelände im derzeiten Zustand, links die ersten Spundwände, davor der Aushub für den Freizeitsee. Foto: bfk

Von Brigitte Fritz-Kador

Der Winter war so mild, dass der Zeitplan für die Bundesgartenschau davon profitiert habe, man sei im Zeitplan sogar voraus, sagt Buga-GmbH-Geschäftsführer Hanspeter Faas. Das war nicht die einzige gute Aussicht, die er bieten konnte: Zum ersten Mal war es möglich, einen Gesamtüberblick über das knapp 40 Hektar große Gelände zu gewinnen, auf dem nach wie vor mit Hochdruck gearbeitet wird, wo Bagger schaufeln, Laster fahren, Staubwolken das Gelände überziehen.

Vom hochgelegenen Standpunkt aus, wohin die Buga-Macher zum Pressefrühstück mit Heilbronns Oberbürgermeister Harry Mergel eingeladen hatten, zeigte sich anschaulich, welche Dimensionen die Gartenschau haben wird, waren die beiden Seen erkennbar sowie auch die Formationen, die das an sich komplette flache Areal nun modellieren. "Dies ist ein bewegender und emotionaler Moment", darin war man sich einig.

Die Hauptarbeiten finden gegenwärtig dort statt, wo sich das Buga-Gelände zum Hafen und Industriegebiet hin abgrenzt. "Wer kann sich noch vorstellen, wie das Gelände früher einmal ausgesehen hat?", fragt OB Mergel. Nun, die damalige "Urlandschaft" mit ihrer unberührten Tier- und Pflanzenwelt hatte auch ihren Reiz. Die Eidechsen übrigens, die damals hier lebte, haben sich in ihrem neuen Quartier gut eingelebt. Zu erfahren dabei ist auch diese Zahl: Pro Eidechse war dafür eine Investition von 800 Euro notwendig. Da drängt sich der Gedanke an andere und aktuelle Probleme der Menschheit durchaus auf. Faas betont, man arbeite gut mit fast allen der Naturschutzverbände zusammen. Der Blick von außen erweitere schon mal den eigenen Horizont, man würde durchaus auch gegenseitig voneinander lernen.

Im Augenblick werden die hohen Spundwände zum Industriegebiet hin errichtet, wird der lange Begrenzungswall aufgeschüttet. Die ersten Gabionen (Steinzäune), die ihn terrassenförmig abstützen, stehen bereits. Teilweise wird dieser Wall den Kletterpark enthalten, teilweise wird er mit Wein bepflanzt werden, teilweise soll er so mit Beton gestaltet werden, dass er das Landschaftsbild aufnimmt.

Dieser Wall als optischer Gegenentwurf zum Wartberg ist kein Zufall. Von kaum einem anderen Platz wie von dessen Höhen überblickt man die Stadt so total. Diese Einbeziehung der Buga in die Landschaft und in die Stadtlandschaft, in der auch die räumliche Nähe zur Stadt eine große Rolle spielt, ist eines der Planungsziele. Hier könne es gelingen, eine neue Wahrnehmung von Landschaft und Stadt zu erreichen, heißt es dazu. Mergel kommentiert das so: "Die Botschaft ist 'Leute schaut her, hier tut sich was! Hier erobern sich Menschen einen Lebensraum mit hoher Lebensqualität!'"

Zu Wohn- und Lebensqualität des Stadtteils Neckarbogen werden auch die Uferlandschaften gehören, die Stadtsee und Neckarufer begrenzen und zu besonderen Erlebnisbereichen werden sollen. Im Herbst wird mit den ersten Baumpflanzungen begonnen, 900 Bäume werden es dann sein - auch zum Ausgleich für jene, die fallen mussten. Das sei oft nur schweren Herzens geschehen, sagt Faas, aber dem Gesamtkonzept geschuldet, wenn man Räume für Menschen schaffe. Nicht dazu gezählt sind dabei die nahezu zweitausend Pappeln, die vorübergehend vor der ABX-Halle einen kleinen Wald schaffen sollen.

Als Gast dabei war auch Jochen Sander von der Buga-Gesellschaft. Auch er zeigte sich angetan von dem, was er zu sehen bekam. Gartenschauen seien keine Objekte für die Selbstverliebtheit der Macher, sagt er. In Heilbronn sei eine fantasievolle Umwandlung gut gelöst. "Gelöst" wirkte er auch bei dieser Prognose: Im Gegensatz zu vielen anderen bedeutenden Bauvorhaben des Bundes seien Bundesgartenschauen immer pünktlich fertig geworden.

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