Waschgänge

Manus manum lavat, sagt der Lateiner - eine Hand wäscht die andere. Normalerweise ein diskreter Vorgang, weil es dabei um Schmutzverteilung geht, die mit Hygiene nichts zu tun. Putins Variante hebt die Korruption zum gegenseitigen Nutzen auf eine neue Ebene: Die Winterspiele 2014 in Sotschi reichten dem Anerkennungs-Junkie nicht. Sepp Blatter hat ihm im FIFA-Geldwaschgang auch noch die Fußball-WM 2018 verschafft.

Dem Zynismus der dubiosen Vergabe entspricht Putins Vorschlag vollkommen, der Karikatur eines Schweizers auch noch den Nobelpreis hinten reinzuschieben. Absurd, wenn auf diese Weise diese letzte renommierte Auszeichnung zum Fastnachtsorden verkäme. Aber zum Glück sitzen weder Wladimir noch Seppli im Nobelpreis-Komitee.