In der Prüfung darf man das Trinken nicht vergessen. Foto: dpa
Von Constanze Werry
Jahrelang hat man sich vorbereitet und dann taucht sie irgendwie trotzdem wie aus dem Nichts auf: die Abiprüfung. Doch kein Grund nervös zu werden. Hier die besten Tipps für den schulischen Ausnahmezustand.
> Gut gestärkt in die Prüfung: Abiturienten sollten gerade im Prüfungsstress auf eine ausgewogene und vollwertige Ernährung achten. Wichtig sei vor allem, in der Prüfung viel zu trinken, sagt Antje Gahl von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung. Sonst sinke die Konzentrationsfähigkeit. Die Schüler sollten auch nicht hungrig in der Prüfung sitzen. Mit einer ausreichenden und vollwertigen Ernährung sei das Gehirn gut versorgt. Dazu gehöre zum Beispiel Vollkornbrot und frisches Obst. Schüler, die vor der Prüfung zu aufgeregt sind, um etwas zu essen, sollten zumindest etwas trinken, sagt Gahl. Gut sei beispielsweise ein Glas Saft. Zusammenfassend empfiehlt die Ernährungsexpertin ein gutes Frühstück etwa eine Stunde vor Prüfungsbeginn.
> "Doping" für das Hirn: Kaffee macht Müde munter - das stimmt. Aber Koffein erhöht nicht per se die Leistungsfähigkeit. "Das ist eine anregende Substanz, die den Stoffwechsel und die Durchblutung fördert", erklärt Gahl. Wer sich mit Kaffee fitter fühlt, sollte bedenken, dass die anregende Wirkung erst 20 bis 30 Minuten später einsetzt. Einen Leistungsschub versprechen sich viele auch durch Traubenzucker. Traubenzucker müsse man aber nicht unbedingt haben, sagt Gahl. Er sei nur notwendig, wenn jemand schnell verfügbare Energie brauche. "In einem Leistungstief kann das helfen." Es gebe aber keine wissenschaftlichen Belege, dass so genanntes Brain-Food die Leistungsfähigkeit steigere.
> Blackout ist Kopfsache: Die Prüfungsaufgaben liegen auf dem Tisch - und dann passiert es: Bevor die Prüfung überhaupt losgeht, können Anspannung und Nervosität ein Blackout heraufbeschwören. Plötzlich ist der Kopf wie leer gefegt. Dabei ist das ganze Wissen noch da - es kann gerade nur nicht abgerufen werden. Dann sollten Abiturienten erst einmal tief durchatmen und die Fragen in aller Ruhe durchlesen. Oft entpuppen sie sich als längst nicht so unverständlich, wie im ersten Moment angenommen. Einem Blackout ist man also nicht hilflos ausgeliefert.
> Spickzettel schreiben - aber nicht mitnehmen: Zur Vorbereitung auf eine Klausur kann auch die Anfertigung eines Spickzettels gehören - der dann aber unbedingt zu Hause bleiben muss. Was das für einen Nutzen haben soll? Beim Schreiben eines Spickzettels wird der Lernstoff noch einmal verdichtet und zentrale Aussagen können leichter abgespeichert werden. Und noch ein Tipp: "Wenn man in kleiner Schrift schreibt, muss man sich besonders auf das Rekapitulierte konzentrieren", erläutert Martin Schuster, Psychologe und Autor des Buches "Besser lernen".
> Ausreichend Schlaf: Vor der Prüfung sollte man sich rund sieben Stunden Schlaf gönnen. "Wenn es etwas weniger ist, sorgt das Adrenalin dafür, dass man wach bleibt", so Kerstin Zimmermann, Lernberaterin an der Uni Regensburg. Eine komplette Nachtschicht vor der Prüfung ist aber wenig ratsam: 24 Stunden ohne Schlaf schwächen den Körper wie 1,0 Promille Alkohol im Blut.
> Nicht verrückt machen lassen und genau lesen: Am Prüfungstag in der Schule angekommen, gibt es in der Regel nur ein Thema - die Prüfung. Doch Abiturienten sollten sich davon nicht verrückt machen lassen. Zielführender ist es, die Ruhe zu bewahren und vor allem den Stoff nicht zum Mittelpunkt der Gespräche zu machen. Das verunsichert nur. Ist es dann endlich so weit und liegen die Prüfungsfragen auf dem Tisch, heißt es: Genau lesen und nur das beantworten, was auch wirklich gefragt ist. Dann kann nichts mehr schief gehen.