Bald steht ein Wachturm-Nachbau am Limes

Osterburken. Besondere Attraktion im Osterburkener Gewann "Förstlein". Kosten liegen bei rund 230.000 Euro

08.03.2012 UPDATE: 08.03.2012 13:49 Uhr 1 Minute, 33 Sekunden
Osterburken. (bg) Mit der Rekonstruktion eines römischen Wachturms wird es im Gewann "Förstlein" nahe der Römerstadt Osterburken bald eine neue Attraktion am Limes geben. Die Pläne für wurden in der Sitzung des Gemeinderats am Dienstag vorgestellt und genehmigt. Das zwölf Meter hohe Bauwerk orientiert sich an historischen Vorgaben, weist aber aus Gründen der Funktionalität auch moderne Elemente auf.

Finanziert wird das seit geraumer Zeit angestrebte 230.000-Euro-Projekt aus einem Förderprogramm für nationale Unesco-Welterbestätten". Daraus erhält die Stadt, wie berichtet, über 600.000 Euro Zuschussmittel für ihr Projekt "Limespark", in dessen Rahmen neben dem Turmbau auch die Aufwertung des Kastellgeländes vorgesehen und die Schaffung eines Limes-Wanderwegs im Hergenstadter Wald bereits abgeschlossen ist.

Architekt Hessdörfer (Karlstadt), der von einem außergewöhnlichen und spannenden Bauprojekt sprach, und der Leiter des Römermuseums Osterburken, Dr. Scheuerbrand stellten in der Gemeinderatssitzung am Dienstag die Pläne für den Wachturm vor und informierten über technische Details.

Der Turm hat demnach Außenmaße von 5,5 auf 5,5 Meter und wird zwölf Meter hoch. Im ersten Obergeschoss ist in Ausstellungsraum vorgesehen, im Geschoss darüber ein Umgang in Holzkonstruktion.

Errichtet wird der Turm in Stahlbetonbauweise. Er wird außen mit einem Natursteinbelag verkleidet, auf den wiederum ein heller Verputz aufgebracht wird, in dem Mauersteinkonturen zu sehen sein werden. Im Erdgeschoss befindet sich, entgegen dem Vorbild, die Eingangstür; der Zugang zum Turm erfolgt durch ein münzgesteuertes Drehkreuz.

In Form und Große orientiert sich der (nachts geschlossene) Turm an historischen Vorgaben. Aus finanziellen Gründen und aus Gründen der Funktionalität werden aber moderne Baustoffe und Gestaltungselemente verwendet. So erhält eine Außenseite eine große Fensterfläche, und im Innenbereich werden robuster Sichtbeton und die nach oben führende Stahltreppe das Bild prägen.

Flankiert wird der Turm zu beiden Seiten von einer jeweils zehn Meter langen Mauer, der wiederum das Wall-Graben-System des Limes vorgelagert ist, so dass damit dem Betrachter im "Förstlein" künftig alle Bauphasen der römischen Grenzlinie präsentiert werden.

Dem Bauplan wurde vom Gemeinderat grundsätzlich zugestimmt. Allerdings gab es zuvor Diskussionen über einige Details. So wurde angesichts der vorgesehenen Dacheindeckung - eine einfache Holzbretterschalung, deren Lebensdauer 15 Jahre betragen soll - eine witterungsbeständigere und dauerhaftere Lösung angeregt. Der Architekt wird Alternativen prüfen. Nicht jedermanns Gefallen fanden auch die Eingangstüre aus Glas und das rückwärtige Fensterelement, weil diese "Angriffsflächen für Vandalismus" seien. Denkbar wäre, wie in diesem Zusammenhang vorgeschlagen wurde, eine Zaunanlage um den Turm.

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