Wo Schüler auf der Überholspur büffeln ...

Reichartshausen. "Ideales Lager zum Lernen": Das Haus Centblick gehört inzwischen dem Heidelberger Institut für Jugendmanagement

07.01.2012 UPDATE: 07.01.2012 06:20 Uhr 1 Minute, 42 Sekunden
Reichartshausen. (cba) Es ist ein Haus, das vorwiegend von der Jugend genutzt wird - dies hat sich auch nach dem Besitzerwechsel nicht geändert. Das Haus Centblick gehört seit einem Jahr dem Heidelberger Institut für Jugendmanagement, das Schülertraining, Freizeiten und Ausbildungen anbietet. Auf der Internetseite ist zu lesen: "Das Jugendhaus ,Centblick' in Reichartshausen ist ein schön gelegenes, geräumiges Gruppenhaus für bis zu 46 Personen."

In der Tat ist es die weiträumige Kraichgau-Odenwald-Landschaft und die ländliche Gegend, die Gero Schäfer, Geschäftsführer der Organisation mit Sitz in Heidelberg-Rohrbach im Gewerbegebiet Süd direkt an der Bushaltestelle, am Objekt gereizt hat. "Der tolle Blick, der nicht zugebaut werden kann und die Ruhe haben uns überzeugt, dass das Haus Centblick der ideale Platz für unsere ,Lerncamps' ist". Dass das Gebäude ebenfalls im Industriegebiet steht, störte den Geschäftsführer nicht. "Wann fährt da schon mal ein Laster vorbei?", so Gero Schäfer.

Die Vorzeigefreizeiteinrichtung der Gemeinde, das Freibad, war schließlich das Zünglein an der Waage zum Kaufentscheid. Inzwischen hat sich der Betrieb im Haus gut eingespielt. Vorwiegend genutzt wird es vom Heidelberger Institut selbst. Vor 13 Jahren wurde Jugendmanagement GmbH gegründet, die Heidelberger Niederlassung erstreckt sich auf 700 Quadratmeter und existiert seit 2001. "Master Mint", ein schulergänzendes Bildungsprogramm für die Fächer Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik, sowie die "Young Business School" für außergewöhnliche Berufschancen sind die Programme, die das Institut am meisten beansprucht. Da studieren Gymnasiasten beispielsweise neben der Schule noch Mathematik, Wirtschaft oder Informatik und erreichen später Abitur und Vordiplom gleichzeitig.

Auch über einen Reisebus verfügt das Unternehmen, mit dem die Jugendlichen in den Centgemeinde befördert werden: "IJM Bildungsreisen", eine GmbH, die 2009 aus dem Institut für Jugendmanagement ausgegliedert und auf eigene Beine gestellt wurde. Die Schüler auf der akademischen Überholspur büffeln also auch in Reichartshausen.

Den geringeren Teil bilden jene Gäste, die zwischen den Lerncamps anreisen, mit dem Institut also nichts zu tun haben. Das sind dann Konfirmandenfreizeiten, DLRG-Gruppen, Familienfeiern, Fortbildungen anderer Art wie beispielsweise Musikvereine oder der Posaunenchor, der sich hier zum Intensiv-Übungswochenende einquartiert. Alle aus einem Umkreis von maximal 200 Kilometern.

Viel Werbung macht das Heidelberger Institut für Jugendmanagement, übrigens ein eingetragener Verein, dafür nicht. "Wir haben immer mehr eigene Auslastung und wollen Fremdgruppen eher reduzieren", so Gero Schäfer.

In dem Haus herrscht ein Kommen und Gehen. Das Institut beansprucht es Montag bis Donnerstag mindestens ein Mal im Monat mit Gruppen von maximal 35 Kindern. "Dabei herrscht noch genug Ruhe, die die Schüler zum Lernen brauchen", so Schäfer. Fremdgruppen sind meist nur am Wochenende da.

Angedacht ist nun, das Haus in den nächsten Jahren sogar noch zu vergrößern und anzubauen. Derzeit werden die Bäder renoviert.

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