DNA überführte Betrügerpärchen

Zechpreller" wurden dingfest gemacht. Betrügerpärchen wurde durch DNA-Spuren entlarvt

06.03.2012 UPDATE: 06.03.2012 15:23 Uhr 1 Minute, 14 Sekunden
Rhein-Neckar-Kreis/Sinsheim/Heilbronn/Mosbach. (pol) Ein Betrügerpärchen aus dem Landkreis Heilbronn wurde von Beamten des Polizeipostens Waibstadt vorläufig festgenommen. Der 34-Jährige und seine 33-jährige Lebensgefährtin stehen im dringenden Verdacht, in Begleitung ihrer Kinder zwischen Mai und September 2011 in insgesamt zweiundzwanzig Fällen "die Zeche geprellt" zu haben.

In einer Neidensteiner Gaststätte hatten die Ermittler nach einem "Zechbetrug" im Mai 2012 an Gläsern, Bestecken und Zigarettenkippen DNA-fähiges Material gesichert. Die "Zeche geprellt" wurde auch im Rhein-Neckar-Kreis (Altlußheim, ein Fall; Walldorf, ein Fall); in Mosbach-Diedesheim (ein Fall); im Sinsheimer Raum (Sinsheim, zwei Fälle; Hilsbach, ein Fall; Steinsfurt, ein Fall; Zuzenhausen, ein Fall; Neidenstein, ein Fall) sowie im Heilbronner Raum (Heilbronn, zwei Fälle; Eppingen, ein Fall; Bad Wimpfen, ein Fall; Zaberfeld, ein Fall; Neckarsulm, ein Fall; Leingarten, ein Fall; Weinsberg, ein Fall; Bad Rappenau, ein Fall; Schwaigern, ein Fall; Gemmingen, ein Fall) ebenso im Landkreis Karlsruhe (Oberhausen, zwei Fälle).

Dem Pärchen wird vorgeworfen, Gaststätten aufgesucht, gegessen, getrunken und ohne zu bezahlen das Lokal wieder verlassen zu haben. Dabei war ein Schaden von nahezu 2000 Euro entstanden.

Die Auswertung der DNA beim Kriminaltechnischen Institut des Landeskriminalamtes in Stuttgart führte die Fahnder dann auf die Spur des 34-Jährigen, der bereits in der Vergangenheit wegen mehrerer Eigentumsdelikte in Erscheinung getreten war. Auch in allen weiteren einundzwanzig Fällen waren DNA-fähige Spuren gesichert worden, die nach Auswertung dem 34-jährigen Tatverdächtigen zugeordnet werden konnten. Weitere Ermittlungen richteten den Verdacht der Tatbeteiligung zudem gegen seine 33-jährige Lebensgefährtin.

In ihren ersten Vernehmungen bei der Waibstadter Polizei, die die Bearbeitung sämtlicher Fälle übernommen hatte, gaben beide sämtliche Taten zu. Das Pärchen war als sogenannte "Patchwork-Familie" zusammen mit ihren jeweiligen Kindern im Alter zwischen sieben und zehn Jahren in den bislang bekannten zweiundzwanzig Gaststätten eingekehrt. Ohne Argwohn zu erregen und ohne die Rechnungen von jeweils 80 bis 100 Euro zu begleichen, hatten sie die Lokale wieder verlassen.

Die beiden Tatverdächtigen wurden wieder auf freien Fuß gesetzt. Haftgründe lagen nicht vor.