Vor Saisonstart

Bundesliga im Formcheck: Das ist los bei den 18 Clubs

Ihre ersten Pflichtspiele haben die 18 Fußball-Bundesligisten im DFB-Pokal schon hinter sich. Jetzt geht es endlich wieder um Punkte.

15.08.2019 UPDATE: 15.08.2019 05:03 Uhr 3 Minuten, 47 Sekunden
Ivan Perisic
Neu beim FC Bayern: Ivan Perisic. Foto: Daniel Kopatsch/Getty Images Europe/FC Bayern MĂŒnchen

Berlin (dpa) - Der Meister macht den Auftakt. Mit dem Spiel des Rekordchampions FC Bayern MĂŒnchen gegen Hertha BSC startet die Fußball-Bundesliga am Freitag (20.30 Uhr) in ihre 57. Saison.

Hinter den 18 Erstligisten liegen Wochen mit Trainingslagern, Testspielen, Transfers - und einer Pokalrunde. Die Perspektiven fĂŒr die Clubs sind vor dem Saisonstart wie stets höchst unterschiedlich. Am spannendsten ist die Frage: kommt es zu einem echten Titelduell zwischen den Bayern und Herausforderer Borussia Dortmund?

BAYERN MÜNCHEN: Beim Umbruch nach RibĂ©ry und Robben bestimmen der dĂŒnne Kader und der Transferstau den MĂŒnchner Sommer. Wunschspieler SanĂ© verletzte sich, Perisic kam als kurzfristige Lösung fĂŒr die FlĂŒgel. Das Thema Personal bleibt spannend. Im Supercup gab's ein 0:2 gegen Titelrivale Dortmund, im Pokal ein unspektakulĂ€res 3:1 in Cottbus.

BORUSSIA DORTMUND: Sieben Vorbereitungsspiele, sieben Siege - der BVB startet mit viel Selbstvertrauen in die Titelmission. TorhĂŒter BĂŒrki und Nationalspieler Brandt stehen im Heimspiel gegen Augsburg vor einem Comeback. Deshalb kann Trainer Favre bis auf Guerreiro und Neuzugang Morey mit allen Profis planen.

RB LEIPZIG: Die Erwartungen an den neuen Trainer Nagelsmann sind immens. Dabei lĂ€uft lĂ€ngst nicht alles rund. In der ersten Pokalrunde siegte RB gerade so bei Zweitligist OsnabrĂŒck, speziell defensiv gibt es viel Arbeit. Zudem hat RB mit ungewöhnlich vielen angeschlagenen oder verletzten Spielern zu kĂ€mpfen. So fehlten vier Tage vor dem Auftakt bei Union Berlin gleich sieben Stammspieler im Training. Von den NeuzugĂ€ngen ist einzig Christopher Nkunku auf Anhieb eine VerstĂ€rkung.

BAYER LEVERKUSEN: Bei der als Champions-League-Aspirant gehandelten Werkself verlief die Vorbereitung holprig. Vor dem Start gegen Paderborn scheinen viele Stammspieler wie Rekonvaleszent Baumgartlinger oder die erst verspÀtet eingestiegenen Profis Tah, Amiri (beide U21-EM), Bailey (Gold-Cup) und Aranguiz (Copa América) noch nicht in Topform zu sein.

BORUSSIA MÖNCHENGLADBACH: Nach dem Abschied von Trainer Hecking soll Nachfolger Rose der Borussia zu mehr Schlagkraft verhelfen. Die MĂ€ngelliste des Pressing-Liebhabers vor dem Auftakt ist jedoch noch lang. Vor allem Neuzugang Embolo brennt auf den Start. Schließlich trifft der Angreifer auf seinen ehemaligen Verein FC Schalke 04, bei dem er nie richtig glĂŒcklich wurde.

VfL WOLFSBURG: Ein neuer Trainer (Glasner), fĂŒnf neue Spieler: Alle Personalfragen hat der Europa-League-Teilnehmer sehr schnell geklĂ€rt. Die Frage ist nur noch, wie schnell das Team Glasners anspruchsvolles 3-4-3-System verinnerlicht. In der Vorbereitung gab es starke Auftritte gegen die PSV Eindhoven (2:0) und OGC Nizza (8:1).

EINTRACHT FRANKFURT: In der Europa League auf Kurs Gruppenphase, im DFB-Pokal die AuftakthĂŒrde gemeistert und drei wichtige LeihkrĂ€fte aus der Vorsaison verpflichtet. Auch wenn noch nicht alles rund lĂ€uft, scheinen die Hessen fĂŒr die Saison gut aufgestellt zu sein. Zumal der Kader noch mit einem StĂŒrmer verstĂ€rkt werden soll.

WERDER BREMEN: Die Zuversicht bei Werder ist so groß, dass ihr auch das Verletzungspech in der Abwehr und das Warten auf weitere Transfers nichts anhaben konnte. Die Mannschaft ist eingespielt, Jungstars wie Maximilian Eggestein wird noch ein Entwicklungssprung zugetraut. Das stĂ€rkste Signal: Trainer Florian Kohfeldt verlĂ€ngerte bis 2023.

TSG 1899 HOFFENHEIM: Nach dem Weggang von Erfolgstrainer Nagelsmann und gleich vier LeistungstrĂ€gern steht der Dorfclub unter Neu-Coach Schreuder vor einem Neubeginn. Dabei soll Leihgabe Rudy an alter WirkungsstĂ€tte eine zentrale Rolle spielen. Der Pokal-Auftritt in WĂŒrzburg diente jedoch nicht als Mutmacher.

FORTUNA DÜSSELDORF: Kann der Vorjahres-Zehnte trotz der AbgĂ€nge von LeistungstrĂ€gern wie Lukebakio und Raman das Niveau halten? Der knappe Pokalsieg beim Oberligisten Villingen schĂŒrte Zweifel. Sportvorstand Lutz Pfannenstiel sprach von einem "kleinen Wake-up-call". Dass sich Mittelfeldspieler Barkok im letzten Test schwer verletzte, trĂŒbt vor dem Spiel in Bremen die Stimmung.

HERTHA BSC: Der neue Chefcoach Covic kann weitgehend mit einem Team arbeiten, das schon lÀnger zusammen ist. Allerdings will er das Spiel offensiver ausrichten. Das klappte in den Tests und im Pokal schon gut, die Balance mit der Defensive stimmt aber noch nicht ganz. Vier Neue kamen, Lukebakio soll schnell der Spieler sein, der den Unterschied ausmacht.

FSV MAINZ 05: Die Vorbereitung lief gut, umso grĂ¶ĂŸer war die ErnĂŒchterung nach dem Pokal-Aus beim 1. FC Kaiserslautern. Zudem fallen TopstĂŒrmer Jean-Philippe Mateta und Neuzugang Dong-won Ji lange aus. Trainer Sandro Schwarz glaubt dennoch an eine Ă€hnlich stabile Saison wie im Vorjahr, als die Mainzer Zwölfter wurden.

SC Freiburg: Die Mannschaft von Trainer Christian Streich steht unter grĂ¶ĂŸerem Druck, den Klassenerhalt zu schaffen, um die erste Saison im neuen Stadion nicht in der Zweitklassigkeit zu beginnen. Die Vorbereitung wurde auch von Verletzungssorgen beeinflusst. Im Pokal tat sich der Sport-Club schwer. Der Kader soll noch reduziert werden.

SCHALKE 04: Zu Beginn der Woche kehrte der angeschlagene Neuzugang Raman ins Training zurĂŒck. Trainer Wagner hat insgesamt wieder mehr personelle Alternativen als zuletzt. ZusĂ€tzlich Mut macht das 5:0 im DFB-Pokal in Drochtersen, obwohl das kein Maßstab fĂŒr einen gelungenen Bundesliga-Auftakt in Gladbach sein kann.

FC AUGSBURG: Die Schwaben hoffen auf eine ruhigere Saison. Trainer Schmidt setzt auf Einstellung, Emotion und Teamgedanken. Verteidiger Hinteregger als atmosphĂ€rischer Störfaktor ging weg. Sportlich muss das Team mit zehn NeuzugĂ€ngen aber zulegen, das Pokal-Aus in Verl offenbarte große Defizite. Sonst wird es wieder eng im Abstiegskampf.

1. FC KÖLN: Beim FC lĂ€uft es alles andere als rund. Nach eigentlich guter Vorbereitung sorgte vor allem der Pokalauftritt beim Zweitligisten Wehen Wiesbaden, als der Aufsteiger glĂŒcklich im Elfmeterschießen gewann, fĂŒr ErnĂŒchterung. Trainer Beierlorzer muss weiter an der Integration der NeuzugĂ€nge und der defensiven Abstimmung arbeiten, sonst gibt es in Wolfsburg ein böses Erwachen.

SC PADERBORN: Das Pokalspiel in Rödinghausen (4:2 i.E.) machte StÀrken und SchwÀchen des Aufsteigers noch einmal deutlich. Das Team hat viel Talent und Tempo in der Offensive - und ist hinten anfÀllig. Paderborn spielt mutig und riskant. Die Frage ist nur, ob das in der Ersten Liga eher belohnt oder bestraft wird.

1. FC UNION BERLIN: Trainer Fischer musste gleich elf NeuzugĂ€nge integrieren, dazu einen riesigen Kader moderieren. Nur eins von acht Testspielen wurde verloren, auch die erste Pokalrunde meisterten die Eisernen souverĂ€n. Subotic als prominentester Zugang fĂŒr die Abwehr musste sich erst herankĂ€mpfen. Im Angriff gibt es große Konkurrenz.

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