Stadtbücherei Eberbach

Hintergrund Stadtbücherei Eberbach

23.10.2018 UPDATE: 23.10.2018 06:00 Uhr 1 Minute, 42 Sekunden

Hintergrund Stadtbücherei Eberbach

Sollte man eigentlich kaum glauben: Da haben heute schon die Jüngsten Smartphones und sind ganz auf das Digitale eingestellt. Auf der anderen Seite gibt es Kinder, die leihen sich in der Stadtbücherei in der Stadthalle alle ein bis zwei Wochen zehn bis 15 Bücher.

Die Leiterin der Bibliothek Luzia Scharf freut sich über so viel Zuspruch. Freude bringt auch, dass die ausgelesenen Exemplare alle wieder ordentlich zurückgebracht werden. Will heißen: Die Eberbacher schätzen das Angebot der kommunalen Bibliothek in hohem Maße, die Gäste der Stadt übrigens auch.

Dafür steckt der Stadtkämmerer jedes Jahr 21.750 Euro für neue Medien in den Etat der Bücherei, von den Personalkosten sowie den Kosten für das Mobiliar ganz zu schweigen. Der letzte Umzug vom Neuen Markt in den Kleinen Saal der Stadthalle kostete fast 80.000 Euro, davon rund 55.000 Euro für eine neue Möblierung. Fast 23.000 Bücher stehen in den vollen Regalen, dazu rund 2500 CDs - vom Hörbuch für Kinder bis hin zur zeitgenössischen Musik. Während es früher eine mit Hand ausgefüllte Leihkarte gab, weist sich der "Leser" heute mit einer elektronisch lesbaren Karte aus. Für 15 Euro im Jahr kann der Dauernutzer neben den Büchern auch Spiele, MCs, CDs, Hörbücher, Videos, DVDs und CD-ROMs ausleihen. Kinder unter 18 Jahren zahlen nichts.

Im Verbund der Metropolregion gibt es sogar eine MetropolCard für 20 Euro, mit der man in 34 Bibliotheken der Umgebung auf Leihe gehen kann. Über die Online-Leihe der "metropolbib.de" kommt man an inzwischen 35.200 Titel in 52.900 Exemplaren. Zum Download stehen eBooks, eAudios, eMagazines und ePapers, bis hin zum Blick in "Munzingers Archiv", einer internationalen biographischen Sammlung mit fast 300.000 Datensätzen.

WLAN bietet die Eberbacher Stadtbücherei auch. Mit der Folge, dass sich dort hin und wieder auch Besucher einfinden, die kostenlos mit ihren eigenen Geräten ins Internet wollen. Aktuelle Tageszeitungen und Zeitschriften locken Gäste und Einheimische zur Lektüre. Wer möchte, hat auch kostenpflichtigen Zugang ins Internet - man kann an zwei Plätzen surfen.

Als Jahr der Gründung der Eberbacher Stadtbibliothek gilt 1962. Untergebracht war sie an verschiedenen Standorten: anfangs im Thalheim’schen Haus, dann in der Bussemerstraße in der ehemaligen Volksbank, im jetzigen Rehazentrum in der Kellereistraße und am Neuen Markt.

Seit 2007 ist sie in der Stadthalle. Dort zwar ohne Miete wie zuvor am Neuen Markt, aber immerhin verdrängt die Bibliothek einen mittelgroßen Veranstaltungsraum. Vier Mitarbeiterinnen betreuen Angebot und Leserschaft in Teilzeitbeschäftigung. Die Bibliothek ist 14 Stunden in der Woche geöffnet. Hin und wieder gibt es auch Veranstaltungen mit speziellen Themen und Spaßprogrammen für Erwachsene und Kinder - vom Vorlesen, Basteln, Quizzen und Malen bis hin zum Bilderbuchkino.

Sogar einen Eierlauf zwischen den Büchern gab es einmal. (rah)