Zwei Triebe und acht Augen für jede Rebe

Sinsheim. Am Steinsberg haben die Winzer den Winterschnitt erledigt

20.01.2012 UPDATE: 20.01.2012 06:43 Uhr 1 Minute, 14 Sekunden
Sinsheim. (mw) Der Wingert ruft: Zeit für den Winterschnitt. Am und um die Rebhänge am Steinsberg waren die Scheren das wichtigste Gerät der Winzer. Vier von der Sonne verwöhnte Wintertage luden dazu ein, den Reben den richtigen Schnitt für eine ertragreiche Traubenernte 2012 zu verpassen.

Hobbywinzer Günter Hildenbrand nutzte die Sonnenstunden ebenso wie andere Winzer. Er arbeitete sich auf dem sechs Ar großen Rebacker auf der Südseite des Berges, dessen Ruländer seit über 50 Jahren Trauben tragen, durch die Zeilen, von oben nach unten.

Die Reben wurden wie im Lehrbuch zurückgeschnitten. Zwei Vorjahrestriebe bleiben erhalten. Der Rest wird abgeschnitten und als Mulch den Pflanzen Nährstoffe liefern. Mit seinem Schwager und dessen Sohn teilt sich der Ruheständler die Arbeit im Weinberg, die nicht nur im letzten Jahr mit guten Öchslegraden (über 90) und 550 Litern Wein belohnt wurden.

Den Wein bauen die drei Hobbyweingärtner nicht selbst aus, sondern haben Fachleute in Wiesloch mit dem Keltern, Lagern und Abfüllen beauftragt. Ob einige der Lücken in den Rebreihen in den nächsten Jahren mit Neupflanzungen gefüllt werden, darüber muss die Weinberg- Gemeinschaft erst noch entscheiden.

Erledigt hat Gerhard Uhler vom Weingut Uhler und Blank den Winterschnitt auf seinen Rebhängen (rund ein Hektar) am Steinsberg. Am Mittwoch wurden die letzten zwei Reihen zurechtgeschnitten. Uhler setzt auf die neuen Rebsorten Monarch (Rot) und Solaris (weiß). Außerdem gehören zum Rebensortiment Riesling, Müller-Thurgau und Spätburgunder.

Zwei Triebe, im Flachbogen angebunden, wurden stehen gelassen. Geachtet hat Uhler darauf, dass je Rebe nach dem Schnitt acht bis zehn Augen (Knospen) erhalten bleiben.

Gerhard Uhler wie sein Weinbaukollege Hildenbrand äußern unabhängig, dass sie sich wegen Brach- und Grünflächen auf dem Rebhang sorgen. Es sei bekannt, dass ältere Eigentümer Rebflächen roden und brachlegen, weil sie in der Familie keine Nachfolger finden, die das Geschäft im Weinberg weiter führen wollen. Manchmal schrecke auch ab, dass neue Reben gepflanzt werden müssen, was mit viel Arbeit verbunden ist.

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