Kommentar

10.01.2021 UPDATE: 10.01.2021 06:00 Uhr 49 Sekunden

Alternativlos

Micha Hörnle zum Mathaisemarkt

Von der Kanzlerin wird gerne gesagt, dass sie manche Entscheidungen für alternativlos hält. Und so ist es auch mit Bürgermeister Hansjörg Höfers Absage des Mathaisemarktes. Man könnte vielleicht einwenden, dass die überfällig und vielleicht zu spät kam, denn spätestens mit dem zweiten Lockdown war klar, dass die Luft extrem dünn für die 442. Auflage des Fests werden würde. Das Straßenfest wurde schließlich unter ungleich (infektionsmäßig gesehen) günstigeren Bedingungen abgesagt. Dass Höfer so lange gezögert hat, ehrt ihn, denn er hat auch eine besondere Verpflichtung gegenüber den arg gebeutelten Schaustellern. Und er hat sich diese Entscheidung wirklich schwer gemacht: Vielleicht hätte es doch noch ein Fünkchen Hoffnung gegeben für ein Rummel ohne Festzelt – aber auch das ist momentan völlig illusorisch.

Allerdings wäre es – zumindest aus der Sicht mancher Organisatoren – vom Ablauf her korrekter gewesen, es hätte doch noch eine Sitzung des Markt- und Kulturausschusses zum Mathaisemarkt gegeben, und man hätte die Nachricht von der Absage nicht aus der Zeitung erfahren. Denn noch gibt es regelmäßige Sitzungen des Gemeinderates und der Ausschüsse, da wäre diese eine auch nicht mehr ins Gewicht gefallen. Und dann hätte man gemeinsam die einzig mögliche Entscheidung getroffen.