Josef Wund

15.12.2017 UPDATE: 15.12.2017 16:43 Uhr 58 Sekunden

Josef Wund

Bekannt war Josef Wund als "Bäderkönig", dabei hat Josef Wund zunächst recht klein angefangen. Nach Angaben seiner gleichnamigen Stiftung absolvierte der Unternehmer in jungen Jahren erst einmal eine Maurerlehre und verdingte sich als Waldarbeiter. Erst später begann der bei Friedrichshafen am Bodensee geborene Wund ein Architektur- und Bauingenieurwesen-Studium. Danach arbeitete er als angestellter Architekt, machte sich jedoch bald selbstständig.

Seinen ersten großen Auftrag bekam er demnach im Alter von 27 Jahren: Für die Stadt Friedrichshafen realisierte Wund eine Messehalle, die damals als größte freitragende Gasbeton-Hängedach-Halle der Welt galt. Ein weiteres Projekt des Architekten war der Deutsche Pavillon für die Expo 2000 in Hannover, den er plante, baute und finanzierte. 2015 kaufte die niedersächsische Landeshauptstadt dem Unternehmer den Pavillon im Zuge der Flüchtlingskrise 2015 für rund 5,7 Million Euro wieder ab, wie ein Stadtsprecher am Freitag sagte.

Wund selbst widmete sich nach Angaben seiner Stiftung seit Mitte der 1990er Jahre vor allem dem Bau und Betrieb von Freizeitbädern - unter anderem in der Badewelt Sinsheim und im Badeparadies Schwarzwald. Im hessischen Bad Vilbel wollte der Investor ebenfalls ein Freizeitbad bauen, wie ein Sprecher der Kommune sagte. Die Baugenehmigung sei erteilt und das Projekt in der finalen Phase. Nach früheren Angaben der Unternehmensgruppe Wund geht es in Bad Vilbel um Investitionen von mehr als 200 Millionen Euro.

Der Vorstand der Josef Wund Stiftung, Christoph Palm, teilte am Freitag mit, Ziel sei es, das Lebenswerk von Wund fortzuführen. "Die Familie hat uns gebeten, erstmal der Trauer ihren Raum zu lassen", sagte er. "Wir sind alle traurig und geschockt."