Hochwasser in der Region

Hintergund Hochwasser Elsenz

Rekordmarke fast erreicht - Feuerwehren im Dauereinsatz

07.01.2018 UPDATE: 07.01.2018 06:00 Uhr 1 Minute, 36 Sekunden

Meckesheim/Mauer/Bammental. (bmi/cm) Die Gemeinden an der Elsenz erlebten in der Nacht auf Freitag ein Jahrhunderthochwasser. Der Pegel in Meckesheim stand mit etwa 2,55 Meter so hoch wie im Schnitt nur alle 100 Jahre. Die Rekordmarke aus dem Jahr 1994 mit 2,67 Meter wurde aber zum Glück nicht erreicht. Damals hatte das Hochwasser große Schäden hinterlassen, die Ortskerne standen unter Wasser. Dass es dieses Mal nicht so weit gekommen ist, ist auch den Rückhaltebecken an den Zuflüssen zu verdanken. Manche von ihnen waren in der Nacht auf Freitag fast ganz voll. So war die Lage in den Gemeinden:

Meckesheim: Gegen 18.15 Uhr trat hier am Donnerstag der Hochwasseralarmplan in Kraft. "Bis Mitternacht waren wir permanent unterwegs und haben die Pegel und Stauwehre an Lobbach, Elsenz und Schwarzbach überprüft", erzählt René Faul, stellvertretender Kommandant und Einsatzleiter der Feuerwehr Meckesheim. Über 20 Floriansjünger beider Abteilungen waren im Einsatz. Vor allem im Ortsteil Mönchzell: "Hier lief die Brühe die Hauptstraße runter", wie es Kommandant Matthias Grasse salopp formulierte. Der Grund? An mehreren Stellen waren Einläufe und Rechen durch Schwemmmaterial verstopft. In einen Keller in der Hauptstraße lief Wasser und der Radweg nach Mauer musste gesperrt werden.

In Meckesheim blieb es bei Kontrollmaßnahmen. "Wir sind dank der Rückhaltebecken mit einem blauen Auge davongekommen", so Kommandant Grasse. Das Becken am Schwarzbach "mit seinem Riesenvolumen ist bis an die Oberkante Unterlippe vollgelaufen" und wurde kontrolliert abgelassen.

Mauer: Hier spitzte sich die Situation gegen Mitternacht zu: Der Pegel der Elsenz stieg und stieg - bis Teile des Wiesentals und wenig später die Bahnhofstraße zwischen Elsenzbrücke und Bahnübergang überflutet wurden. Das Wasser stand hier etwa 20 Zentimeter hoch, wie Kommandant Tobias Braun berichtete. Die Wehr sperrte mit um die 20 Einsatzkräften bis kurz nach 6 Uhr die Straße, leitete den Verkehr um und richtete für Fußgänger einen Shuttlebus ein. Der Pegel war mit dem Jahrhunderthochwasser von 1970 vergleichbar" , sagte Braun. Seine Kollegen berichteten ihm, dass damals ganz Mauer unter Wasser stand. "Diesmal blieb dank der Rückhaltebecken und Hochwasserwänden alles verhältnismäßig ruhig."

Bammental: Rekordverdächtige 51 Einsätze hatte die Wehr zu verzeichnen. Laut Kommandant Timo Winkelbauer erreichte die Elsenz gegen Mitternacht einen Wert von 3,97 Meter. Bei 4,80 Meter droht die Überflutung. Die gute Nachricht: Meist blieb es beim Füllen von Sandsäcken und beim Aufbauen von Barrieren. Einige Feldwege und die Straße an der Elsenzhalle wurden gesperrt, deren Tiefgarage geräumt. "Am frühen Morgen hat sich die Situation aber schnell entspannt", sagte Winkelbauer. Die Wehr war mit rund 30 Personen im Einsatz, einige von 20 bis 11.30 Uhr - pausenlos.