Hintergund Fraktionen zu sozialem Wohnraum Hockenheim

22.11.2017 UPDATE: 22.11.2017 06:00 Uhr 1 Minute, 44 Sekunden

Die Fraktionen äußern sich zum "Sozialen Wohnraum"

Markus Fuchs (CDU): "Ich hatte eigentlich gehofft, dass zum dritten Bürgerdialog mehr Menschen in die Stadthalle kommen und uns mehr Akzeptanz entgegenbringen. Darüber bin ich enttäuscht, aber nicht überrascht. Ich habe das Gefühl, dass viele Leute sich abgewendet haben. Im Hinblick auf die BIT sehe ich nur die Oberfläche beruhigt. Und es wird wohl auch nur ruhig bleiben, wenn wir deren Konditionen erfüllen. Wir werden sehen, was uns die Verwaltung im Dezember zur Abstimmung vorlegt."

Willi Keller (SPD): "Ich muss eine Lanze für die Stadtverwaltung brechen. Es ist sehr kompliziert, der ganzen Sache gerecht zu werden. Die Verwaltung ist bemüht, sie hat ein sehr enges Personalwesen, und das sehen die Wenigsten. Ich bin ein Ur-Hockenheimer und kann die Interessen der BIT verstehen. Mit einem Bürgerbegehren hätte ich keine Probleme, das sind eben die demokratischen Spielregeln. Wir als SPD sind mit den bestimmten Kriterien jedenfalls einverstanden."

Adolf Härdle (Grüne): "Grundsätzlich finde ich es gut, dass es die Bürgerbeteiligung gibt. Der Weg ist richtig - was aber dabei herauskommt, ist eine andere Sache. Ich hoffe, dass für den Gemeinderat letztlich etwas Substantielles zum Abstimmen herauskommt. Bevor wir irgendwas entscheiden, muss die Verwaltung das Punktesystem und die Gewichtung im Einzelnen offenlegen. Das verlangen wir als Grüne. Die Gemeinderäte waren in dem Prozess ja leider nicht so einbezogen, wie wir uns das gewünscht hätten. Aber, um das klarzustellen: Wir stehen mit den Leuten in Kontakt und gehen nicht willkürlich vor."

Klaus Jahnke (FDP): "Die BIT vertritt vier Standorte, es gibt jetzt aber elf. Ich finde es schade, dass sich die Bürger, die in der Nähe der anderen Standorte wohnen, wenig bis gar nicht dazu geäußert haben. Zum dritten Bürgerdialog waren nicht so viele Menschen anwesend wie erwünscht. Ich hoffe trotzdem, dass ein Entschluss - wie auch immer der aussehen wird - von den Bürgern mitgetragen wird. Ich werde mich jetzt bis zur nächsten Gemeinderatsitzung mit Kollegen der anderen Fraktionen besprechen. Fest steht, dass wir als Räte einen Entschluss fassen. Wir wollen das so machen, wie wir uns das vorstellen, und nicht, wie es sich die Stadtverwaltung vorstellt. Wir vertreten auch nicht nur die 1000 Leute von der BIT, sondern 22.000 Menschen in Hockenheim. Wir müssen schauen, was für alle das Beste ist. Es zählt das Gesamtbild."

Stefan Weber (FW): "Uns ist ganz wichtig, dass keine Grünflächen bebaut werden. Das betrifft zunächst einmal die Standorte "Eichendorffplatz" und "Birkenallee". Aber wir wissen auch: Irgendwo muss Wohnraum entstehen. Auch wenn ich nicht daran glaube, dass der Plan funktioniert. Flüchtlinge, Obdachlose und finanziell Schwache unter einem Dach - das ist bisher eine Wunschvorstellung. Deshalb finde ich es gut, wenn sich die Anwohner dazu einbringen." sbl