Hintergrundartikel: Fuel Dumping

19.08.2018 UPDATE: 19.08.2018 06:00 Uhr 56 Sekunden

"Fuel Dumping". Im englischen Fachjargon nennt man das gezielte Ablassen von Kerosin aus Flugzeugen "Fuel Dumping". Dies ist eine Notfallmaßnahme. Die Piloten reagieren damit zumeist auf technische Defekte an ihren Maschinen. Die Deutsche Flugsicherung (DFS) gibt ihnen dafür ein Gebiet ("Dumping Area"), eine Flughöhe sowie die Route vor. Im Kreis fliegen dürfen sie dabei nicht. Die Internationale Zivilluftfahrtorganisation (ICAO) erlaubt "Fuel Dumping" nur über dünn besiedelten Gebieten. Die Flugkapitäne machen durch den Sprit-Verlust ihre Flugzeuge leichter, um zum Flughafen zurückkehren und dort sicher und mit dem maximal zulässigen Landegewicht wieder aufsetzen zu können.

Kerosinablass über der Pfalz. Nach Angaben der DFS wurden alleine über dem deutschen Luftraum im vergangenen Jahr rund 580 Tonnen Kerosin aus Flugzeugtanks abgelassen, 380 Tonnen davon über der Pfalz. Im Jahr 2016 waren es laut rheinland-pfälzischem Verkehrsministerium etwa 241 Tonnen, im Jahr davor laut DFS knapp 130 Tonnen über Pfälzer Gebiet. In diesem Jahr sind schon fünf Fälle bekannt geworden. Zum Beispiel im März. Der Pilot einer Boeing der moldawischen Fluglinie Aerotrans Cargo hatte kurz nach dem Start in Hahn 30 Tonnen Kerosin aus den Tanks der Frachtmaschine abgelassen. Im April waren es 43 Tonnen aus einem Tankflugzeug vom Typ McDonnell Douglas KC-10 A Extender der US-Streitkräfte. Dieses war an der Air Base Ramstein gestartet. Eine Frachtmaschine der Cargolux Airline, die von Luxemburg aus auf dem Weg nach Singapur war, ließ im Juli sogar 92 Tonnen Treibstoff über dem Saarland, dem Hunsrück und der Pfalz fallen. Die Fälle wurden von der DFS bestätigt. cab