Hintergrund - Tempelgemeinschaft

10.03.2020 UPDATE: 06.09.2020 06:00 Uhr 40 Sekunden

> Die Tempelgesellschaft ist um 1850 im Königreich Württemberg entstanden und eine christlich-chiliastische Religionsgemeinschaft. Ihre Siedlungen im heutigen Israel bildeten einen bedeutenden Wirtschaftsfaktor. Steinerne Zeugen findet man unter anderem in der "German Colony" in Haifa, in Tel Aviv und in Jerusalem.

Die Tempelgesellschaft hat nichts mit dem viel älteren Templerorden zu tun. Das Wort "Tempel" soll in Anlehnung an neutestamentliche Textstellen zum Ausdruck bringen, dass die Mitglieder der Gemeinschaft, die auch "Templer" genannt werden, sich als "lebendige Bausteine" eines Gotteshauses verstehen, das sie durch ihr Miteinander bilden. Sie will sich am Beispiel und Vorbild des Jesus von Nazareth ausrichten und sieht in der Schaffung und Pflege christlicher Gemeinschaft ihre Hauptaufgabe sieht.

Auch heute noch gibt es organisierte Templergemeinden in Deutschland und Australien, wohin viele Templer während des Zweiten Weltkriegs deportiert wurden. Das deutsche Zentrum befindet sich in Stuttgart-Degerloch. Wegen ihrer freichristlichen Ausrichtung ist die Tempelgesellschaft Mitglied im Bund für Freies Christentum und vertritt deren Anliegen. Die Tempelgesellschaft bestand 2006 aus 2000 Mitgliedern, davon 700 in Deutschland und 1300 in Australien. In Deutschland gibt es zwei Gemeinden in Stuttgart und Filderstadt, in Australien sind es fünf. (ans)