Hintergrund - Sophie Stippel

05.07.2018 UPDATE: 06.07.2018 06:00 Uhr 56 Sekunden

Sophie Stippel, geborene Greiner, kam 1892 in Mannheim zur Welt. Sie wuchs relativ behütet in der Schwetzinger Vorstadt auf. Nach ihrem Schulabschluss arbeitete sie in der elterlichen Metzgerei, bis sie Friedrich Stippel heiratete. Ihre zweite Tochter starb 1929 an Meningitis. Danach wendete sich Sophie Stippel den Zeugen Jehovas zu, die während der NS-Zeit aufgrund ihres passiven Widerstands gegen das Regime in Konzentrationslagern interniert wurden. Eine Nachbarin denunzierte Stippel 1936 als Bibelforscherin. Zunächst kam sie nach Lich-tenburg, dann nach Ravensbrück und schließlich 1942 nach Auschwitz. Nach ihrer Befreiung kehrte sie im Sommer 1945 zurück nach Mannheim und zog kurze Zeit später nach Weinheim. Sophie Stippel musste jahrzehntelang um eine entsprechende Entschädigung und Rente kämpfen. Sie starb im Alter von 93 Jahren in Weinheim.

> Rudolf Höss wurde am 25. November 1901 geboren und nicht, wie er behauptete, im Jahr 1900. Als er vier Jahre alt war, zog die Familie von Baden-Baden nach Mannheim. Höss besuchte das Karl-Friedrich-Gymnasium, musste es aber wegen zu schlechter Noten verlassen. 1914 starb sein Vater, drei Jahre später die Mutter. 1920 verließ er Mannheim und trat zwei Jahre später in die NSDAP ein. Dort machte er eine steile Karriere: Als SS-Unterscharführer kam Rudolf Höss 1934 ins KZ Dachau, 1938 wurde er als Adjutant des Kommandanten ins KZ Sachsenhausen versetzt. 1940 schickte ihn Himmler als Kommandant nach Auschwitz. Nach Kriegsende geriet Höss in britische Gefangenschaft und wurde nach Krakau überstellt. Dort musste er sich vor dem Obersten Nationaltribunal für seine Taten verantworten. In dieser Zeit verfasste er seine Memoiren. Höss wurde am 16. April 1947 hingerichtet. oka