Hintergrund Rückholaktion DRK

07.05.2019 UPDATE: 07.05.2019 06:00 Uhr 1 Minute, 1 Sekunde

Was kostet eine Rückholaktion mit dem Flugzeug?

"Rund 11.500 Euro." Winfried Poetsch vom DRK-Flugdienst mit Sitz in Düsseldorf, nennt nach einem kurzen Blick in die Unterlagen sofort die Summe, die die Rückholaktion von Johann-Georg Dörr aus Katar gekostet hat. "Da sind die Kosten für den begleitenden Arzt aber bereits enthalten", ergänzt er. Man sei transparent und mache aus den Kosten kein Geheimnis.

Um die Summe für diese medizinisch notwendige Rückholaktion besser einordnen zu können, nennt Poetsch eine weitere Zahl. Demnach würden für den Einsatz eines Ambulanzflugzeuges - etwa nach Mallorca - rund 30.000 Euro fällig. "Wir schauen neben den medizinischen Notwendigkeiten natürlich auch auf die Kosten", sagt der DRK-Mann.

Fördermitglieder von DRK-Verbänden, die mit dem Flugdienst einen Vertrag geschlossen hätten, würden beim Vorliegen einer medizinischen Notwendigkeit weltweit nach Deutschland zurückgeflogen. "Der Betrag, der dabei für den Flugdienst aufgewendet wird, beträgt pro Mitglied etwa 85 Cent", erläutert Poetsch. Deshalb unterhalte man auch keine eigenen Flugzeuge. "Das würde viel zu teuer kommen", betont er. Und so würden die Disponenten bei jedem Einzelfall die für alle Seiten beste Lösung suchen.

In diesem Jahr hat es - Stand 7. Mai - bundesweit insgesamt 40 Rückholaktionen gegeben - davon 15 per Flugzeug. "Unter anderem aus Bolivien, Ägypten und Marokko", nennt Poetsch Beispiele. Andere Patienten würden mit dem Ambulanzfahrzeug abgeholt - etwa aus den Skigebieten der Alpen. Die Grenze für einen Rücktransport mit dem Fahrzeug liege bei rund 1000 Kilometern, darüber hinaus greife man meist auf ein Flugzeug zurück. "Aber auch dabei haben wir stets die medizinischen Notwendigkeiten im Blick", betont Poetsch. (sha)