Hintergrund: Röntgenstrahlung

20.09.2018 UPDATE: 20.09.2018 06:00 Uhr 49 Sekunden

Entdeckung der Röntgenstrahlung: Wilhelm Conrad Röntgen beobachtete 1895 das erste Mal die nach ihm benannte Röntgenstrahlung. Allerdings hatten schon andere, wie der Namensgeber für die Einheit der Frequenz, Heinrich Rudolf Hertz, Röntgenstrahlung erzeugt - jedoch ohne sich über die Tragweite im Klaren zu sein.

Die ersten Strahlenbehandlungen: Nur zwei Jahre später - 1897 - fand die erste Behandlung eines Patienten mit Röntgenstrahlen statt. Die Ärzte waren sich jedoch der Gefahren, die von der Neuentdeckung ausgingen, nicht im Klaren. Vincenz Czerny, quasi ein Vorgänger des jetzigen Chefs der Radioonkologie, Jürgen Rebus, starb 1916 an den Folgen einer strahleninduzierten Leukämie.

Die großen Meilensteine: Ein Meilenstein war die 1925 entwickelte Hochleistungsröhre, die es erstmals erlaubte, den Apparat um den Patienten herum zu schwenken. Nach dem Zweiten Weltkrieg allerdings wurden fast alle von ihnen ersetzt durch radioaktive Strahler mit einer höheren Leistung und Maximalenergie. Wegen ihrer überlegenen Leistung setzten sich ab 1970 die sogenannten Linearbeschleuniger durch. Nur im Beisein eines Medizinphysikers durften sie benutzt werden und mussten peinlich genau überprüft werden.

Die Strahlentherapie heute: Heute benutzte Geräte wie die "Gantry" im Heidelberger Ionentherapiezentrum sind weltweit einzigartig. Die um 360 Grad drehbare Bestrahlungsquelle wiegt stolze 670 Tonnen, hat einen Durchmesser von 13 Metern und ist 25 Meter lang - und sie ist trotzdem nur ein Teil der gesamten Apparatur. Heutzutage werden 180.000 Patienten kurativ, 150.000 palliativ mit Strahlen behandelt. jola