Hintergrund: Neutrinos

15.06.2018 UPDATE: 15.06.2018 06:00 Uhr 28 Sekunden

Das Kernkraftwerk Brokdorf ist Schauplatz des Experiments Conus: Forscher des MPIK in Heidelberg untersuchen hier die Wechselwirkung von Neutrinos mit Atomkernen in größtmöglicher Nähe zum Reaktorkern. Das ist weltweit einzigartig. Unser Foto zeigt den Detektor des Conus-Experiments. Foto: Ralf Lackner

Neutrinos sind elektrisch neutrale Elementarteilchen mit winziger Masse; es gibt drei Sorten. Neben Photonen sind sie die häufigsten Teilchen im Universum, aber wir bemerken sie nicht, weil sie nur selten mit Materie in Wechselwirkung treten. Ihr Nachweis erfordert große, empfindliche Detektoren mit bester Abschirmung gegen Untergrundsignale.

Das Neutrino wurde 1930 von Wolfgang Pauli als hypothetisches Teilchen vorgeschlagen, aber erst 26 Jahre später erstmals experimentell nachgewiesen. Ursprünglich nahm man an, dass Neutrinos masselos sind. Dann stellte sich aber heraus, dass sich die drei Neutrinosorten ineinander umwandeln können; das setzt voraus, dass sie (unterschiedliche) Massen haben. Für die Entdeckung dieser "Neutrinooszillationen", die zeigen, dass Neutrinos eine Masse haben, wurden Arthur B. McDonald und Takaaki Kajita 2015 mit dem Physik-Nobelpreis ausgezeichnet.

Weitere Informationen zur Neutrinoforschung am MPIK: www.mpi-hd.mpg.de/materieursprung