Hintergrund Italcementi - "Wir haben geliefert"

22.03.2018 UPDATE: 22.03.2018 06:00 Uhr 51 Sekunden

"Die Integration des italienischen Baustoffproduzenten Italcementi hat sich besser entwickelt als beim Kauf im Sommer 2015 vermutet." HeidelbergCement-Chef Bernd Scheifele bewertet das als eine "sehr, sehr gute Leistung" seiner Mannschaft, die die Prognosen von damals deutlich übererfüllt habe. "Wir haben geliefert." 175 Millionen Euro wurden bei der Akquisition als Synergieeffekte geplant, bis heute sind sie mehrfach auf jetzt 550 Millionen Euro bis Ende 2018 erhöht worden. Dabei sei die Integration, so Scheifele, wegen der anderen Mentalität der Südeuropäer schwieriger gewesen als beim Sand- und Kiesproduzenten Hanson. 3500 von einstmals 22.000 Arbeitsplätzen bei Italcementi seien abgebaut worden, die Zentralen in Bergamo und Paris seien geschlossen worden.

"Das alles haben wir geschafft ohne Demos, ohne Streiks und ohne Werksbesetzungen, wie sie sonst in diesen Ländern üblich sind", sagte Scheifele gestern. "Aber ein Selbstgänger war es nicht." Auch auf politischer Ebene seien viele Gespräche geführt worden. Er selbst sei drei Mal in Rom im dortigen "Kanzleramt" gewesen.

"Wir haben 20 Prozent der Arbeitsplätze abgebaut und produzieren jetzt mehr als vorher", sagte Bernd Scheifele. So sei auch die "unterirdische Performance" der Italcementi-Werke in den USA auf HeidelbergCement-Niveau angehoben worden.

500 bis 1000 Arbeitsplätze bei Italcementi sollen noch abgebaut werden, überwiegend in Ägypten. Das werde in diesem Jahr 30 bis 50 Millionen Euro kosten. Diese Aufwendungen seien bereits in den Rückstellungen enthalten.

Der Kaufpreis für Italcementi betrug 3,7 Milliarden Euro, der Kauf wurde im dritten Quartal 2016 abgeschlossen.