Hintergrund - Grenzgänger

"Reporter ohne Grenzen" ist eine Nichtregierungsorganisation, die sich weltweit für die Pressefreiheit einsetzt. Grundlage ihrer Arbeit ist Artikel 19 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte, das Recht auf Meinungsfreiheit und freie Meinungsäußerung. Weltweit arbeiten rund 150 Korrespondenten für "Reporter ohne Grenzen". Das internationale Sekretariat hat seinen Sitz in Paris. Zudem unterhält die Organisation eigene Büros in Washington, Rio de Janeiro, Brüssel, London, Tunis, seit Kurzem auch in San Francisco. Einzelne Sektionen gibt es in Deutschland, Finnland, Frankreich, Österreich, Schweden, der Schweiz und Spanien. Mitglied kann jeder werden, auch wer kein Reporter oder Journalist ist.

18.06.2019 UPDATE: 18.06.2019 19:07 Uhr 39 Sekunden

Die Geschichte der Organisation beginnt 1985 in Montpellier. Vier französische Journalisten gründen dort "Reporters sans frontières". Unter der deutschen Übersetzung "Reporter ohne Grenzen" entsteht im Jahr 1994 auch hierzulande eine Sektion, ein eingetragener Verein mit Sitz in Berlin. Dieser Verein ist bis heute organisatorisch und finanziell eigenständig, finanziert sich zum größten Teil über Spenden.  Die "Rangliste der Pressefreiheit" wird jedes Jahr von "Reporter ohne Grenzen" veröffentlicht und bewertet die Lage der Presse- und Informationsfreiheit in 180 Ländern.

Das Ranking beruht auf einem Fragebogen zu unterschiedlichen Aspekten journalistischer Arbeit, den die Organisation an Journalisten, Wissenschaftler, Juristen und Menschenrechtsverteidiger weltweit sowie an ein eigenes Korrespondentennetzwerk verschickt. Die Fragen sind in sechs Kategorien unterteilt: Medienvielfalt, Unabhängigkeit der Medien, journalistisches Arbeitsumfeld und Selbstzensur, rechtliche Rahmenbedingungen, institutionelle Transparenz und Produktionsinfrastruktur. Aus den Antworten wird eine Punktzahl zwischen 0 (optimal) und 100 (schlechtestmöglich) errechnet. Hinzu kommt eine Kategorie für Übergriffe und Gewalttaten gegen Journalisten. Platz eins belegt im aktuellen Ranking Norwegen. Dahinter folgen Finnland und Schweden. Deutschland rangiert auf Platz 13 und hat sich im Vergleich zum Vorjahr um zwei Plätze verbessert. pne