Hintergrund - GESCHICHTE DER OEG

14.09.2017 UPDATE: 14.09.2017 06:00 Uhr 55 Sekunden

Das Gleisdreieck entsteht: Als Güterstrecke für die Dossenheimer Steinbrüche beginnt am 26. Juni 1883 der Schienenbau zwischen Heidelberg und Schriesheim. Mehrere deutsche Unternehmer sehen großes Profitpotenzial in der Eisenbahn und bauen zudem die Strecken Mannheim-Weinheim und Weinheim-Heidelberg. Am 13. Juli 1891 ist das Gleisdreieck mit der Strecke Mannheim-Heidelberg komplett. Güter und Personen werden transportiert.

Mannheim übernimmt: Das Dreieck liegt anfangs in privaten Händen. Nach langen Verhandlungen wird jedoch die Stadt Mannheim mit 51 Prozent Anteilen Hauptaktionär und am 8. Juli 1911 geht die Oberrheinische Eisenbahngesellschaft (OEG) als eines der ersten gemischtwirtschaftlichen Unternehmen Deutschlands in die Geschichte ein.

Elektrifizierung: Die Strecke Mannheim-Weinheim hängt schon ab September 1915 am Stromnetz. 1956 wird auch der letzte Abschnitt Schriesheim-Weinheim von Dampf auf Strom gestellt. Am 17. Januar 1967 fährt der "Feurige Elias", mit Kränzen geschmückt, nach 62 Jahren zum letzten Mal auf der Güterlinie bei Dossenheim.

Schulden: Der große Hilferuf kam 1971: Noch nie hatte sich der Personenverkehr für die OEG finanziell rentiert, doch jetzt liegt der Schuldenberg bei 4,8 Millionen Mark. Mannheim trägt 1,3 Millionen Mark und droht als Hauptaktionär, das Stück Schriesheim-Weinheim vom Netz zu nehmen. Die Umlandgemeinden und Heidelberg beteiligen sich schließlich an der Schuldentilgung, nicht jedoch das Land Baden-Württemberg. Mitte der 70er Jahre wird die Bahn "rationalisiert": weniger Personal und Fahrspannung, mehr Automatik durch Sprechanlagen und Fahrkartenschalter.

RNV: Nach der Übernahme durch die städtische Mannheimer Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft (MVV) 2000 und der Verschmelzung mit der MVV Verkehr 2010 wird die ehemalige OEG heute als Linie 5 von der RNV betrieben. sbl/dns