Hintergrund - Gabriele Z. Chronik

01.10.2018 UPDATE: 01.10.2018 06:00 Uhr 56 Sekunden

Chronik

3. Oktober: Nachdem sie den Film "Oh Boy" im Uni-Kino gesehen hat, macht sich Gabriele Z. gegen 21.30 Uhr zu Fuß auf den Heimweg zu ihrer Wohnung im Jungbusch. Ihr Mörder lauert ihr in der Parkanlage unweit der Haltestelle "Rheinstraße" auf.

4. Oktober: Am frühen Morgen findet ein Flaschensammler ihre Leiche. Gabriele Z. war nur wenige Wochen vor dem Mord aus Litauen nach Mannheim gekommen. Die Eltern finanzierten ihr das Gaststudium, im Dezember 2013 wollte sie zurückreisen.

8. Oktober: Die über 50 Polizisten starke Sonderkommission "Cäsar" nimmt die Ermittlungen auf. Die erste heiße Spur führt zunächst nach Speyer: Dort beschreibt eine 48-jährige Frau einen ähnlichen Tathergang. Am 10. August sei sie kurz vor Mitternacht attackiert worden, konnte sich jedoch zur Wehr setzen und fliehen. Die DNA-Analysen bestätigen einen Zusammenhang.

17. Oktober: Am Bahnhof in Grünstadt kommt es zu einem Raubversuch. Zwei Mädchen (13 und 17 Jahre alt) werden von einem Mann von hinten umklammert. Mit einer Schere können sie sich wehren und zur Polizei fliehen.

19. Oktober: Emil S. wird in Grünstadt verhaftet. Der 41-jährige Hilfsarbeiter aus Bulgarien ist zweifacher Familienvater und saß in seiner Heimat aufgrund verschiedener Gewaltdelikte bereits 16 Jahre im Gefängnis. In seiner Arbeiterwohnung stoßen die Ermittler auf das Smartphone und einen UBS-Stick von Gabriele Z., auch ein Bahnticket (von Mannheim Hauptbahnhof Richtung Grünstadt) wird gefunden, datiert auf den 3. Oktober, 22.21 Uhr.

22. April 2014: Der Prozess gegen Emil S. beginnt.

22. Mai: Der Angeklagte legt ein Geständnis ab.

27. Juni: Emil S. wird zu einer lebenslangen Gefängnisstrafe mit Sicherungsverwahrung verurteilt. (mpt)