Hintergrund Folk am Neckar nachgefragt

05.08.2019 UPDATE: 05.08.2019 06:00 Uhr 1 Minute, 27 Sekunden

"Nachgefragt" im Kulturamt

Der Burggraben wird mehr und mehr zum Gute-Laune-Garant des Mosbacher Sommers: Zwei Tage lang feierten Musikfans ausgelassen "Folk am Neckar" (FaN) in Neckarelz. Auf das erfolgreiche Festival-Wochenende blickt Christiane Karle aus dem Kulturamt im RNZ-Gespräch natürlich gerne zurück.

Erstmals ausverkauft, ausgelassene Stimmung, zufriedene Gäste und Musiker. Hat man bei Folk am Neckar diesmal alles richtig gemacht?

Wenn man ein Festival etablieren möchte, ist das immer ein länger andauernder Prozess. Vieles muss sich erst entwickeln. Dass wir jetzt ausverkauft waren, zeigt uns, dass wir in der Vergangenheit vieles richtig gemacht haben und auf dem richtigen Weg sind. Wir wollen uns ja auch noch weiterentwickeln.

Mit Larún standen diesmal Musiker auf der Bühne, die sich beim Besuch vorangegangener Festivals im Burggraben kennengelernt haben. Ein sicheres Zeichen, dass da was gewachsen ist?

Auf jeden Fall! Es klingt ja immer nach Klischee, wenn man von einer großen Familie spricht. Das ist in unserem Fall aber nicht so verkehrt. Unsere Besucher kommen aus ganz Deutschland, dieses Jahr auch aus der Schweiz, aus Österreich und Frankreich, treffen sich einmal im Jahr bei uns, haben eine tolle Zeit zusammen. FaN ist fester Termin, da wird auch der Jahresurlaub danach geplant. Ein Besucher hat mir erzählt, dass er und seine Freundin sich beim letzten FaN kennengelernt haben und dieses Jahr ihren Jahrestag bei uns feiern. Auf Künstlerseite kennt man sich auch, die Folkszene ist ja überschaubar: Das ist ein ’Riesenhallo’, wenn sich die Bands bei uns treffen.

Braucht man, jetzt wo das Folk-Festival so gut läuft, überhaupt noch andere Musik-Open-Airs?

Na klar! Folk ist zwar ein facettenreiches, aber auch ein sehr spezielles Genre. Vielfalt ist ja ein Teil des Konzeptes des Mosbacher Sommers und deshalb werden wir uns auch weiterhin um andere Musik-Open Airs bemühen, sowohl um große als auch um kleinere Acts.

Das FaN stemmt das Kulturamt ja in Eigenregie. Ganz ehrlich: Wie froh ist man, wenn es wieder rum und alles unfallfrei (und erfolgreich) geschafft ist?

Ich persönlich bin da zwiegespalten. Natürlich bin ich froh, wenn alles gut über die Bühne gegangen ist. Andererseits ist dann auch wieder ein bisschen Wehmut dabei, weil man viele liebe Menschen, die uns ehrenamtlich unterstützen, erst in einem Jahr wieder sieht. Aber im Hintergrund ist man schon wieder dabei zu überlegen, wie man das Programm im nächsten Jahr noch toppen kann.