Hintergrund Finkenbach-Festival Eletrolurch

12.08.2018 UPDATE: 12.08.2018 06:00 Uhr 1 Minute, 6 Sekunden

"Der Elektrolurch": "Gestatten, hier spricht der Elektrolurch. Ich wohne in der Lüsterklemme neben dem Hauptzähler. Ich sorge für Euren Saft! Volt, Watt, Ampere, Ohm, ohne mich gibt’s keinen Strom!" So lauten die ersten Zeilen des legendären Guru-Guru-Songs "Der Elektrolurch". Darüber hinaus gibt es kaum Erklärungen, wer er eigentlich ist. Aber es gibt eine Inkarnation des Fabelwesens, die bei jedem Auftritt von Guru Guru auf der Bühne dabei ist. Als Fan kennt man ihn also - auch wenn er oft bei Dunkelheit im schummrigen Licht sein Unwesen treibt. Er blinkt und leuchtet - und bleibt geheimnisumwittert.

Mani Neumeier wandelt, hüpft und springt mit seiner "Elektrolurch"-Maske über die Bühne. Dabei macht er ganz schön Theater. Dadaistische Inszenierung, asiatisch angehauchter Maskentanz, hippieske Lebensfreude oder zappaesker Humor wurden schon dahinter vermutet. "Wir waren mit die erste Band, die Masken während ihrer Auftritte einsetzte", nimmt Neumeier für sich in Anspruch. Wir fügen gern noch Peter Gabriel von den frühen Genesis hinzu.

Tatsache ist, dass Neumeier die Maske selbst erdacht und gebastelt hat. Bis heute ist es dieselbe geblieben, immer wieder geflickt und geklebt. "Das ist das letzte Stück Schaumgummi aus jener Zeit, das noch existiert", freut er sich. Längst ist der zum Kultsong aufgestiegene "Elektrolurch" ein Höhepunkt des Auftritts. Dabei ist die musikalische Grundstruktur immer dieselbe, aber Länge und Improvisationen ändern sich.

"Wir wandeln das Stück ja immer wieder leicht ab. Konstant sind eigentlich nur die einprägsame Basslinie und die Maske", erzählt Neumeier. "Elektrolurch Mutation" nennen sie die stets neu arrangierten Versionen auf der Bühne. Seit 1973 gehört der Song zum festen Repertoire der Bandauftritte. Entstanden ist er auf einer Fahrt mit dem Kleinbus zu einem Auftritt. 1974 erschien die Doppel-LP mit dem gleichnamigen Titel. hab