Hintergrund Emmertsgrund

12.07.2018 UPDATE: 12.07.2018 20:30 Uhr 33 Sekunden

Der Emmertsgrund war bis zum Entstehen der Bahnstadt Heidelbergs jüngster Stadtteil, in dem knapp 7000 Menschen wohnen. In den dreißiger Jahren befand sich hier ein Schießstand der Wehrmacht. Angesichts der Wohnungsnot der Nachkriegszeit wurde erst der direkt angrenzende Boxberg als Waldparksiedlung konzipiert, während auf dem Emmertsgrund kurz darauf vor allem Hochhäuser geplant waren. Zu den Beratern gehörte damals auch der Psychoanalytiker Alexander Mitscherlich, der sich allerdings bald mit den Bauherren, dem Gewerkschaftskonzern "Neue Heimat", entzweien sollte.

Der Stadtteil ist mitnichten so homogen, wie es von außen den Anschein hat: Im Norden dominieren zwar die Hochhäuser der Emmertsgrundpassage, im Süden idyllisch am Hang gelegene Ein- und Mehrfamilienhäuser. Vor zehn Jahren sollten die 610 städtischen Wohnungen in der Emmertsgrundpassage verkauft werden, was aber ein Bürgerentscheid verhinderte. Seither gibt es ein Stadtteilmanagement; zudem wurde 2012 das Bürgerhaus zum zweitgrößten Veranstaltungsraum der Stadt umgebaut. hö