Hintergrund - Der große Wurf ist vom Tisch

23.01.2018 UPDATE: 23.01.2018 06:00 Uhr 1 Minute, 8 Sekunden

Winfried Krämer, Aufsichtsratschef der Schriesheimer Winzergenossenschaft: "Als wir damals den Antrag gestellt hatten, waren wir noch alle geradezu euphorisch. Dann haben wir gemerkt, welch hohen Preis wir, die Natur, die Winzer und die Eigentümer letztlich dafür zahlen müssen, auf einer großen Fläche relativ geringe Verbesserungen zu bekommen. Wir sind uns nicht sicher, ob es die richtige Lösung ist, das Verfahren ruhen zu lassen. Aber wir wollen jetzt Schritt für Schritt die Wege und Flächen im Kleinen verbessern."

Georg Bielig, Vertreter der Schriesheimer Privatwinzer: "Es war eine Chance, die wir leider nicht nutzen konnten. Als Winzer und Naturschützer konnten wir am Ende unsere konstruktiven Vorschläge nicht ausreichend rüberbringen. Aber die Debatte hat uns trotzdem einen Riesenschritt vorangebracht: Wir haben uns so toll angenähert, das hätte ich vorher nicht für möglich gehalten. Ab jetzt werden wir versuchen, mit den Naturschützern Kleinstlösungen zu finden."

Michael Wink, AG Naturschutz Dossenheim/Schriesheim: "Die kleine Lösung gemeinsam mit den Winzern war ein vernünftiger Plan. Da hätte man mehr rausholen können, aber die Behörde war da zu unflexibel. Wir können damit leben, dass jetzt gar nichts kommt. Aber natürlich stehen wir auch vor neuen Herausforderungen."

Dermot O’Connor, BUND Dossenheim: "Es wurde leider die Chance verpasst, eine maßvolle Flurneuordnung durchzuführen, maßgeschneidert auf die Wünsche der Winzer und des Naturschutzes. Das ist bedauerlich, aber wir können damit leben. Wir planen so oder so mit den Winzern viele gemeinsame Maßnahmen, um die Kulturlandschaft, den Weinbau wie das "Natura 2000"-Vogelschutzgebiet zu fördern. Klar muss auch sein: Wenn von politischer Seite noch einmal der Ursprungsplan ausgegraben wird, dann ist das nicht diskutabel. Deshalb würden wir uns wünschen, dass das Flurneuordnungsverfahren Mergel nicht nur ruht, sondern ganz beendet wird." fjm/bmi