Hintergrund - Denkmalschutz lastet schwer auf dem Geldbeutel

21.09.2018 UPDATE: 21.09.2018 20:45 Uhr 48 Sekunden

Das Alte Rathaus in der Friedrichstraße 22 wurde 1729 als Privathaus erbaut. 1731 erwarb die Gemeinde das Gebäude zur Nutzung als Rathaus. 1833 wurde die Fassade klassizistisch angepasst und der Eingangsbereich neu gestaltet. Änderungen im Inneren wurden im Laufe der Zeit zwar sporadisch vorgenommen, die letzte größere Sanierung datiert vom Jahr 1841. Noch bis 1994 war im Alten Rathaus die Gemeindeverwaltung untergebracht. Danach war im ersten Obergeschoss die Gemeindebücherei angesiedelt und im zweiten Obergeschoss befand sich die alte Schulstube. 2015 wurde die Bücherei in die Karl-Bühler-Schule verlegt, 2016 kam die Schulstube in das neue Rathaus. Die vorübergehende Nutzung als Materiallager wurde Ende 2016 wegen der hohen Feuchtigkeit aufgegeben. Seitdem steht das Alte Rathaus von Meckesheim komplett leer.

Die Sitzungen des Gemeinderats finden bereits seit 1976 im heutigen Sitzungssaal in der Friedrichstraße 10 statt. Nach der Generalsanierung will sich das Gremium wieder im barrierefrei zugänglichen Dachgeschoss des Alten Rathauses treffen. Für die Sanierung hat die Gemeinde im aktuellen Haushaltsplan 700.000 Euro eingestellt. Insgesamt sind für das Projekt nach Angaben des Architekten Johannes Edinger 2,1 Millionen Euro plus rund 325.000 Euro Mehrkosten sowie mögliche Beanstandungen des Denkmalamts in Höhe von geschätzt 150.000 Euro (siehe weitere Artikel) veranschlagt. Nach der Sanierung soll im ersten Obergeschoss ein Hausarzt unterkommen, im zweiten Obergeschoss ein Kinderarzt und das Dachgeschoss dient dann sowohl als Ratssaal als auch als Veranstaltungsraum. (lew)