Hintergrund Busunglück Anschnallen im Stehen?

Bus-Bauer arbeiten an Lösungen

17.01.2018 UPDATE: 17.01.2018 21:15 Uhr 41 Sekunden

Nach dem Schulbus-Unfall in Eberbach fordert Johannes Hübner, Sicherheitsexperte beim Internationalen Bustouristik-Verband, mehr Sicherheitsvorkehrungen in den Fahrzeugen: "Aktuell ist die Buskonstruktion selbst das Problem." Für stehende Fahrgäste gebe es keine Gurte, sagte er.

Demnach müssen die Sitzplätze in Reisebussen seit 1999 in Deutschland mit Gurten ausgestattet sein. In Linienbussen gilt bis auf die erste Reihe keine Anschnallpflicht. Die Industrie arbeite bereits an Lösungen, damit Stehen im Bus sicherer werde, sagte Hübner. "Das könnte dann so aussehen, dass man als Fahrgast wie vor einer Art gepolsterter Bügelbretter steht, die senkrecht aufgestellt sind." So könnten drei Fahrgäste pro Seite und sechs in einer Reihe Platz finden und sich im Stehen anschnallen.

Das habe aber auch Nachteile, gab Hübner zu: "Der Fahrgastwechsel dauert natürlich länger, es müsste Platz für das Gepäck geschaffen werden, und wie groß die Akzeptanz bei Reisenden auf der Kurzstrecke ist, ist auch fraglich."

Der Experte geht davon aus, dass Busse mit dieser Ausstattung nach Tests und den notwendigen Zulassungen frühestens in fünf Jahren auf den Straßen unterwegs sein werden. (dpa)