Hintergrund

Konsens im Gemeinderat: Leimbach-Projekt ist nötig

23.10.2018 UPDATE: 23.10.2018 06:00 Uhr 1 Minute, 18 Sekunden

Konsens im Gemeinderat: Leimbach-Projekt ist nötig

Dass an der Tieferlegung des Leimbachs in St. Ilgen kein Weg vorbei- führt, war Konsens im Leimener Gemeinderat. Dass dieser Schutz nicht umsonst ist, war ebenfalls allen klar.

> OB Hans D. Reinwald sah noch "viele, viele Jahre" ins Land ziehen, bis der Hochwasserschutz verwirklicht ist. Allein der nötig werdende Flächenerwerb sich hinziehen und das Projekt verteuern. Die mit einem tieferen und breiteren Bachbett erzielten ökologischen Verbesserungen seien letztlich ein Nebeneffekt. Dem Schutz der Bevölkerung, einem der höchsten Güter, dürfe sich Leimen nicht versperren, zumal das Land sehr großzügig dabei sei.

> Peter Sandner (SPD) erinnerte an die erste Projektvorstellung anno 1992 und erklärte die langwierige Planungsphase auch damit, dass die Vorgaben für den Hochwasserschutz in der Zwischenzeit deutlich verbessert wurde: von einem 50-jährlichen auf ein 100-jährliches. Dies sei im ureigensten Interesse von Leimen, ganz abgesehen davon, dass der von Dämmen eingepferchte Leimbach weder attraktiv noch ökologisch sei.

> Ralf Frühwirt (GALL) verwies auf den Klimawandel, was die Frage stelle, ob der heute berechnete Schutz vor einem 100-jährlichen Hochwasser auch noch in den nächsten 100 Jahren Bestand habe. Die vorgesehene ökologische Aufwertung des Leimbachs sei dem Hochwasserschutz gleichwertig und positiv für die Stadtentwicklung. Die Kostenbeteiligung von einer Million Euro treffe die Stadt zwar hart, "aber sie kommt ja nicht morgen".

> Wolfgang Stern (CDU) nannte das Leimbachprojekt "aufwendig und kostenträchtig". Es sei aber unumgänglich für die Bewohner in den potenziellen Überschwemmungsgebieten.

> Rudolf Woesch (FW) erachtete die Maßnahme schon mit Blick auf die Verkehrssicherungspflicht, die bei der Stadt liege, für "ganz wichtig". Der Kostenanteil Leimens sei tragbar.

> Klaus Feuchter (FDP) ärgerte sich über die lange Dauer: "Als Bürger kriegt man die Krätze, wenn sich die Kosten verfünffachen", nur weil das Land "nicht aus den Puschen" komme. Mit den Schätzkosten von 34,3 Millionen Euro sei das Ende der Fahnenstange noch lange nicht erreicht. Die Maßnahme selbst sei unverzichtbar für St. Ilgen und sollte so schnell wie möglich verwirklicht werden: "Wir müssen hier Druck machen." (fre)