Für die Spirale in der Tarte werden hauchdünne Gemüsestreifen kreisförmig auf den Teig gestellt. Foto: dpa
Von Sabine Meuter und Constanze Werry
Mehl, Eier, Butter – ein Kuchenteig ist schnell gemacht. Und dann geht es süß weiter? Nicht immer. Es können auch pikante Zutaten auf dem Teigboden landen.
Ein echter Klassiker ist die Quiche Lorraine. Auf den Mürbeteig kommen geräucherter Speck und Zwiebeln sowie eine Mischung aus Eiern, Schmand und geriebenem Käse. Daneben gibt es aber auch viele andere Quiche-Varianten. "Zum Beispiel Ricotta und Spinat oder Tomaten und Hack", zählt die Diplom-Ökotrophologin und Kochbuchautorin Inga Pfannebecker auf.
Welche pikanten Zutaten gut auf einem Teigboden miteinander harmonieren? Ziemlich viele – Tomaten und Basilikum etwa oder Auberginen und Zucchini. Im Großen und Ganzen gilt: Es geht fast alles. "Letztendlich kommt es dann aufs richtige Abschmecken an", findet Pfannebecker. Bei bestimmten Gemüsesorten könne es wichtig sein, sie gegebenenfalls erst kleinzuschneiden und vorzugaren, bevor sie auf den Teigboden kommen. "Das ist etwa bei Karotten oder Kürbis der Fall."
"Man sollte darauf achten, dass eine Füllung, die auf den Teig kommt, auch nicht zu viele saftige Zutaten hat", rät die Food-Journalistin Lilian Borek. Ansonsten weicht der Kuchen durch. Wer nach der Zubereitung der Füllung kein Risiko eingehen will, kann auf den Teigboden etwa Semmelbrösel streuen – so bleibt der Boden fest.
Vegetarischer Flammkuchen mit Spinat, roten Zwiebeln und Feta-Käse. Foto: GettyIm Trend seien derzeit Flammkuchen, wie Borek erklärt: "Sie können mit den verschiedensten Zutaten belegt werden und schmecken auch in der vegetarischen Variante gut." Generell ließen sich beim pikanten Backen auch gut Reste von den Vortagen verwerten.
Der Teig für Flammkuchen lässt sich fertig vorbereitet in gut sortierten Supermarktkühltheken finden, er ist aber auch leicht selbst gemacht. Es gibt viele Rezepte – hier eines davon, das besonders schnell geht, weil es ohne Hefe auskommt. Gebraucht werden 250 g Mehl, 125 ml Wasser, 2 EL Öl, und etwas Salz. Bevor es losgeht, kann man schon mal den Backofen auf 250 Grad vorheizen. Dann die Zutaten miteinander verkneten, bis ein glatter Teig entsteht. Diesen dünn ausrollen. Als Basis wird leicht gesalzener Sauerrahm auf dem Teig verstrichen, Creme fraîche oder saure Sahne. Dann wird nach Herzenslust belegt – klassisch mit Speck und Zwiebeln oder in einer vegetarischen Variante mit Spinat, roten Zwiebeln und Feta. Dann kommt der Flammkuchen für etwa 20 Minuten in den Ofen.
Pfannebecker hat ein Rezept für einen Gemüsekuchen parat. Hierfür verknetet sie 200 Gramm Dinkelmehl, einen Teelöffel Salz, 100 Gramm in Stücke geschnittene Butter sowie ein Eigelb und zwei Esslöffel kaltes Wasser rasch zu einem Teig. Der wird dann zwischen zwei Lagen Backpapier rund ausgerollt und kommt in eine Spring- oder Tarteform (24 Zentimeter Durchmesser).
Dann heißt es Rand andrücken, Teigboden mit einer Gabel einstechen und mindestens eine halbe Stunde kaltstellen. Inzwischen 350 Gramm Möhren und 600 Gramm Zucchini putzen und waschen. Von dem Gemüse mit einem Sparschäler der Länge nach breite, hauchdünne Scheiben abziehen. Für den Guss das übrig gebliebene Eiweiß mit drei weiteren Eiern, 250 Gramm saurer Sahne, 125 Millilitern Milch sowie zwei Esslöffeln Speisestärke glattrühren. Mit Salz, Pfeffer und Muskat würzen.
Während der Backofen schon mal auf 200 Grad Ober-/Unterhitze vorheizt, wird der Tarteboden mit Semmelbröseln bestreut. Nun von der Mitte her beginnend Gemüsestreifen eng spiralförmig auf den Teig stellen. Den Guss vorsichtig darübergießen. Die Tarte auf unterster Schiene etwa 50 bis 60 Minuten backen. 15 Minuten ruhen lassen, dann aus der Form lösen und genießen.