Chronologie eines Aufstands

20.08.2018 UPDATE: 21.08.2018 06:00 Uhr 44 Sekunden

Stationen des Prager Frühlings

Prag. (dpa) Im August 1968 wird die sozialistische Reformbewegung des Prager Frühlings gewaltsam erstickt (siehe Text rechts). Die wichtigsten Stationen einer dramatischen Entwicklung:

5. Januar 1968: Alexander Dubcek (1921-1992; Foto: dpa) wird Generalsekretär der kommunistischen Partei der Tschechoslowakei (KSC). Er steht für einen "Sozialismus mit menschlichem Antlitz".

5. April 1968: Das KSC-Zentralkomitee beschließt ein Aktionsprogramm, das Reformen vorsieht und bei der Bevölkerung große Erwartungen weckt.

24. Juni 1968: Aufhebung der Zensur.

20. August 1968: Sowjetische Militärflugzeuge landen nach 21 Uhr auf den Flughäfen in Prag und Brünn (Brno). Ab 23 Uhr überschreiten die ersten Warschauer-Pakt-Truppen die Grenze.

21. August 1968: Die tschechoslowakische Armee bleibt in den Kasernen. Um 8 Uhr morgens bringen die Besatzer die Straßen von Prag unter ihre Kontrolle.

26. August 1968: Die tschechoslowakische Führung unter Dubcek muss das "Moskauer Protokoll" unterzeichnen. Es macht die Reformen rückgängig.

17. April 1969: Der moskautreue Hardliner Gustav Husak wird Nachfolger von Dubcek als Generalsekretär der KSC. Am 29. Mai wird er neuer Staatspräsident.

17. November 1989: Die Niederschlagung einer Studentendemonstration wird zum Auslöser der Samtrevolution, der demokratischen Wende.

29. Dezember 1989: Der Dissident und Dramatiker Vaclav Havel (1936-2011) wird erster frei gewählter Präsident der Tschechoslowakei.

1. Januar 1993: Teilung der Tschechoslowakei in Tschechien und die Slowakei.