19.07.2017 UPDATE: 19.07.2017 06:00 Uhr 49 Sekunden

Weitgereiste Kiebitze

Jupp Ettel (66) aus Landsberg am Lech und Mattias Marx (17) aus dem niedersächsischen Lilienthal sind weitgereiste Kiebitze. Beide sind seit Jahren Vereinsmitglieder der TSG. Ettel gar seit der kurzen Ära von Trainer Lorenz-Günther Köstner 2005/2006, der damals Hansi Flick folgte und wiederum von Ralf Rangnick beerbt wurde. "Hoffes" Trainingslager sind für Ettel und Marx Pflicht, sie fasziniert der Werdegang eines Emporkömmlings und Ausbildungsklubs, der auf Talente setzt. "Als Fan ist es leider schwieriger geworden, Autogramme zu holen", bedauert das Duo. Sie setzen aufs Fangrillen am Freitagabend. Ihre Zuneigung zu den Kraichgauern ist ohnehin unerschütterlich.

Im TSG-Training geht es mitunter hart und herzhaft zur Sache. Die Champions-League-Kandidaten sind hoch motiviert, der Konkurrenzkampf ist positionsübergreifend groß. Als Stürmer Adam Szalai Abwehrchef Kevin Vogt seitlich von hinten ordentlich auf die Socken tritt, brüllt der Ruhrpott-Junge lauthals: "Meine Fresse …" Weiter geht’s. Internationale Härte eben.

Die Absperrgitter verhindern in der Regel hautnahen Kontakt zwischen TSG-Profis und Fans. Ein Groupie vom Balkan schaffte es doch - und schnappte sich den Bosnier Ermin Bicakcic zur Selfie-Session auf dem Trainingsplatz. "Eisen-Ermin", die blonde Dame mit eng anliegendem Gucci-T-Shirt und einem weißen Spitz auf dem Arm - welch außergewöhnliche Kulisse. Die TSG-Mannschaft applaudierte und johlte. Der Spitz wurde von der Leine gelassen, für Ermin gab’s ein Abschiedsküsschen auf die Wange. Filmreif.